Mönchengladbach Motorrad zu Ehren Jim Morrisons

Mönchengladbach · Zwei Jahre tüftelten Dirk Metzer und Jochen Maaßen an einer einzigartigen Maschine. Nun präsentieren sie sie im "Year of the Doors" pünktlich zum 41. Todestag Jim Morrisons. Das "Custom Bike" erzählt mit vielen Details einige Geschichten über den früheren Sänger der Gruppe The Doors.

Mit funkelnden Augen betrachtet Dirk Metzer sein neues "Kunstwerk", wie er es liebevoll bezeichnet. Der dunkelblaue, frisch polierte Lack sorgt unter der Werkstattbeleuchtung für Lichtspiele. "Das ist ein Unikat, weltweit einzigartig", sagt der 56-Jährige von "Dime Design Custom Cycles". Es handelt sich um das erste offizielle "Jim Morrison Tribute Bike", ein Motorrad zu Ehren des verstorbenen Sängers der Gruppe The Doors, das nach zweijähriger Planung und Umsetzung nun fertig ist. "Eigentlich wollten wir es im Dezember 2011 präsentieren, hatten aber noch so viele Ideen, die wir umsetzen wollten", sagt Jochen Maaßen (48), der das "Customizing" seiner seltenen AME-ST-800-Maschine in Auftrag gab und nun ein getuntes Motorrad sein Eigen nennt.

Maaßen ist seit rund 30 Jahren Fan der US-Rockband um den 1971 verstorbenen Frontmann Jim Morrison. Die Faszination ging so weit, dass er unter anderem zwei Bücher über die Doors schrieb und weltweit veröffentlichte. Nun sollte auch sein Motorrad von seiner Lieblingsband geziert werden. 2010 hatte er die Idee, seine Maschine lediglich dunkelblau lackieren zu lassen, in dem gleichen Farbton wie Morrisons legendärer Ford Mustang Shelby GT 500, der 1969 unter mysteriösen Umständen verschwand. Der Tank sollte zudem mit dem Schriftzug "Blue Lady" verziert werden, wie Morrison sein Auto nannte.

Ein Wohnungsbesuch änderte die Pläne jedoch. "Als ich zum ersten Mal in Jochens Wohnung kam, nachdem er mich wegen des Umbaus seiner Maschine kontaktiert hatte, war ich sehr erstaunt. Ich wusste, dass er ein großer Doors-Fan ist, aber damit hatte ich nicht gerechnet", sagt Metzer. Wie auch, denn Maaßens ganze Wohnung ist gespickt mit Autogrammen, Bildern und sogar Goldenen Schallplatten der Rockband. Ein regelrechtes Paradies für Doors-Fans. "Nach diesem Besuch stand für mich fest: So ein Fan kann kein normales Motorrad fahren", sagt Metzer. Er entwickelte die Idee für ein einzigartiges "Themen-Bike": ein Motorrad, das bis ins Detail an Jim Morrison erinnert, mit zahlreichen Anspielungen auf seine Songs und seine Geschichte. Sage und schreibe 1260 E-Mails schickten sie sich in den zwei Jahren, um Ideen auszutauschen und an der Umsetzung zu tüfteln.

Das 270 Kilogramm schwere Bike wurde zu einem Jim-Morrison-Museum auf zwei Rädern. So wurden beispielsweise Brems- und Kupplungshebel in Flammenform an den hohen Lenker montiert — angelehnt an den Song "Come on baby, light my fire". Zudem prangt ein großes Promo-Foto Morrisons in der Mitte des Tanks. Die Acht-Schicht-Candy-Lackierung mit gebrushtem Schlangendesign lässt das Gesicht des Rockpoeten glänzen. Der Kühlergrill aus Edelstahl wiederum ist verziert mit dem Schriftzug "Whisky a Go Go", der Name des legendären Clubs, in dem die Doors ihren Durchbruch feierten.

Vom 30. November bis zum 2. Dezember wird das Motorrad auf der Custom-Bike-Messe in Bad Salzuflen ausgestellt. Ferner richtet "The Doors Collectors Magazine" aus den USA für dieses Motorrad eine Homepage ein. Es folgt am dritten Juli, pünktlich zu Morrisons 41. Todestag, eine Mailing-Aktion an alle Doors-Fans weltweit. Am Ende dieses Projektes ist nicht nur ein außergewöhnliches Motorrad entstanden, sondern auch eine richtige Männerfreundschaft. "Die Aktion hat uns zusammengeschweißt, wir sind dicke Kumpels geworden", sagt Maaßen.

(RP/rl)
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