Mönchengladbach Briten-Häuser erneut zerstört

Mönchengladbach · Schon wieder sind leerstehende Briten-Häuser am Nordpark demoliert worden. An der Hugo-Eckener-Straße schlugen Täter systematisch Fenster und Türen ein. Nun sollen die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden.

Vandalen wüten in Briten-Häusern
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Vandalen wüten in Briten-Häusern

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Mehr als 30 eingeschlagene Fenster, zahlreiche zerstörte Haustüren — das ist die Bilanz einer einzigen Nacht. Schon wieder haben sich Vandalen in der ehemaligen Briten-Siedlung am Rand des Nordparks ausgetobt. Der Hausmeister, der die leerstehenden Häuser an der Lilienthal- und Hugo-Eckener-Straße betreut, hat alle Hände voll zu tun. Auch diesmal mussten wieder demolierte Fensterscheiben und Eingangstüren mit Spanplatten provisorisch geflickt, Scherben zusammengefegt und mögliche Diebstähle und Beschädigungen in den Häusern aufgelistet werden.

In Gladbach besonders schlimm

Seitdem die Briten die Stadt verlassen haben, ist der Vandalismus in dem leerstehenden Wohngebiet ein Dauerproblem. Ständig werden Scheiben eingeworfen und Türen eingetreten. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird mitgenommen. Im Juli vergangenen Jahres war eine Bande von Metalldieben in 14 leerstehende Häuser an der Lilienthalstraße eingebrochen und hatte in den Kellern große Mengen Kupferrohre aus den Wänden gerissen.

Eigentlich will die Besitzerin der Briten-Häuser, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die Objekte verkaufen. Doch die Gebäude verrotten mehr und mehr. Als die neuesten Sachbeschädigungen der Polizei gemeldet wurden, lag noch keine Anzeige der Eigentümerin vor.

"Das ist natürlich keine verkaufsfördernde Maßnahme, wenn es in Liegenschaften regelmäßig zu Vandalismus kommt", kommentiert Felix Brümmer den Vorfall an der Hugo-Eckener-Straße recht nüchtern. Er ist Abteilungsleiter für Gewerbeliegenschaften bei der Bima mit Sitz in Bonn und betreut auch die 154 Objekte an der Lilienthal- und Hugo-Eckener-Straße. Insgesamt 56 der leerstehenden Häuser stehen seit längerer Zeit zum Verkauf.

"Der Vorfall wird selbstverständlich zur Anzeige gebracht", versichert Brümmer gegenüber der RP. Außerdem denke man über eine Verschärfung der Kontrollmaßnahmen nach. "Vandalismus ist bei vielen Liegenschaften ein Problem, leider ist es in Mönchengladbach besonders schlimm, das muss man ganz klar sagen." Gleich mehrmals am Tag patrouilliere daher ein Wachdienst in dem Gebiet.

Aus aktuellem Anlass arbeite man aber daran, das Sicherungskonzept neu zu überdenken. "Wir wollen die Liegenschaften an dieser Stelle stärker im Blick behalten, denn die Beschädigungen und Ausschreitungen dort werden ja immer schlimmer", betonte Brümmer.

So sei ein Gedanke, einen Handwerker aus Geilenkirchen, der regelmäßig im Auftrag der Bundesanstalt tätig sei, dauerhaft an der Hugo-Eckener-Straße einzusetzen. Soll heißen, der Handwerker bezieht eines der Häuser und überwacht die Grundstücke bis zu 24 Stunden am Tag. Außerdem werde überlegt, Fenster und Türen mit Blechen statt Holzplatten zu verbarrikadieren, um das Eindringen von Dieben zu vermeiden.

(RP/rl)
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