Krankenhaus Bethesda in Mönchengladbach Unterwegs auf dem Gallenweg – mit Geschick und neuem Gerät

Mönchengladbach · Mit einer Spende hat die Schaffrath Stiftung dazu beigetragen, dass sich das Bethesda-Krankenhaus ein neues Endoskop anschaffen konnte.

 Johannes Großmann zeigt Renate Schaffrath (rechts) den Umgang mit dem Endoskop. Schwester Bärbel Dülpers assistiert.

Johannes Großmann zeigt Renate Schaffrath (rechts) den Umgang mit dem Endoskop. Schwester Bärbel Dülpers assistiert.

Foto: Reichartz, Hans-Peter (hpr), Rei/Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Schon mal versucht, einen VW Bus in eine winzige Parklücke zu manövrieren, ohne dabei nach vorne durch die Windschutzscheibe gucken zu können? Klingt schwierig. Noch kniffliger sieht aber aus, was Johannes Großmann, Chefarzt der Allgemeinen Inneren Medizin, mit dem neuen Endoskopie-Gerät des Bethesda-Krankenhauses vorführt. Über einen langen schwarzen Schlauch führt er eine Kamera zuerst in eine undurchsichtige Plastikflasche ein und bugsiert die Spitze in einen Strohhalm, der in der Flasche versteckt ist. Die kleine Demonstration gibt eine Ahnung davon, mit wie viel Fingerspitzengefühl Großmann und seine Kollegen manövrieren müssen, wenn sie mit dem Endoskop im menschlichen Körper unterwegs sind und die Gallenwege von Patienten erkunden. Das tun sie etwa 200 Mal pro Jahr – und dank des neuen Endoskops mit deutlich besserer Technik. Ermöglicht hat den Kauf des rund 30.000 Euro teuren Geräts die Schaffrath-Stiftung. Sie hat 14.500 Euro beigesteuert.

Das neue Gerät liefert nicht nur bessere Bilder live aus den Gallenwegen, um Tumore oder Gallensteine aufzuspüren. Es lasse sich auch besser steuern, sagen die Mediziner. Und auf präzise Handhabung kommt es bei einer solchen Expedition in verwinkeltes Terrain an. „Die Gallenweg sind  ungefähr so dick wie ein Strohhalm“, sagt Großmann. Sich darin zurechtzufinden, während die Kamera nur seitlich aufgenommen Bilder liefert, mit Hilfe kleiner Ballons und Körbchen Gallensteine einfangen, Gewebeproben nehmen oder einen Stent setzen – das sei schon eine Herausforderung. Es brauche schon gut drei Jahre Training bis man die Steuerung in allen Feinheiten beherrsche. Zumal der „Lenker“ im Gegensatz zum VW Bus nicht einmal im Fahrzeug sitzt, sondern draußen daneben steht.

„Von dieser Anschaffung profitieren unsere Patienten erheblich, zumal parallel auch die Röntgenanlage erneuert wird. Das ist für uns an ganz zentralen Stellen ein Sprung nach vorn“, sagte Großmann und dankte Renate Schaffrath, Gründerin der Stiftung. Diese engagiert sich seit 2009 für Kinder- und Jugendprojekte, Altenheime und andere soziale Einrichtungen.

(hh)
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