Prozess in Mönchengladbach Lebenslange Haftstrafe für Vater von ermordeten Baby Ben

Mönchengladbach · Dominik H. ist wegen Mordes und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen verurteilt worden. Die Mutter des getöteten Babys muss für vier Jahre in Haft.

Dominik H. verdeckt sein Gesicht an einem Prozesstag mit einem Ordner. (Archivbild)

Dominik H. verdeckt sein Gesicht an einem Prozesstag mit einem Ordner. (Archivbild)

Foto: dpa/Christophe Gateau

Bei der Polizei hatte H. gestanden, dass er Ben in eine Decke gedreht habe, bis dieser nicht mehr atmete, um vorangegangene Misshandlungen zu verdecken. Später erklärte H., dieses Geständnis sei unter Druck erfolgt und erhob schwere Beschuldigungen gegen die ihn vernehmenden Beamten: So sei er ungewollt geduzt und angeschrien worden, zudem sei ihm ein Anwalt vorenthalten worden. Laut Kammer sei dieses Geständnis jedoch in sich stimmig und nachvollziehbar, zumal es sich „ganz zwanglos“ mit den Aussagen der Rechtsmedizinerin in Einklang bringen ließen.

Das Baby erlitt bereits vier Wochen nach der Geburt zahlreiche Rippenbrüche. Todesursache seien laut Rechtsmedizinerin Ersticken und Blutungen in der Bauchhöhle gewesen, die durch erhebliche stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Rumpf des Kindes herbeigeführt worden sein müssen. Jedes Geschehen alleine hätte zum Tod des Kindes führen können.

Die Mutter von Ben, Charlene D. (30), muss für vier Jahre und 6 Monate in Haft. Sie habe die Misshandlungen mitbekommen und nichts getan, um Ben zu helfen. Damit habe sie sich des Totschlags durch Unterlassen schuldig gemacht.

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