Mönchengladbach Ein komplett barrierefreier Spielplatz in Venn

Mönchengladbach · Unter dem Motto „Ein Spielplatz für dich und mich“ weihte der Verein AFbJ seinen neuen Spielplatz ein.

 Borussen-Maskottchen Jünter, Marlena, Benjamin und Maya (v.l.) freuen sich über die Eröffnung des barrierefreien Spielplatzes.

Borussen-Maskottchen Jünter, Marlena, Benjamin und Maya (v.l.) freuen sich über die Eröffnung des barrierefreien Spielplatzes.

Foto: Isabella Raupold

Ein Klettergerüst, eine Schaukel und eine Rutsche. Das klingt nach einem ganz normalen Spielplatz. Doch weit gefehlt: Dieser Spielplatz ist barrierefrei und als solcher sogar der größte von vier in ganz Deutschland. Statt auf umständlichen Stufen, gelangt man durch eine Rampe, die sechs Prozent Steigung nicht übersteigt, zur Rutsche. Der Untergrund ist aus einem speziellen, weichen Material. Was sowohl dem Fallschutz dient als auch dafür sorgt, dass Rollstuhlfahrer problemlos das Gelände umfahren können und an die einzelnen Geräte selbst herankommen. In Sand oder in Rindenmulch würden sie unweigerlich stecken bleiben.

Auf diesem Spielplatz sollen in Zukunft alle Kinder spielen und Spaß haben. Egal ob sie ein Handicap haben oder nicht. Kind sein und unbeschwert spielen können, diese Ziele stehen im Vordergrund. Der Alltag bleibt draußen. Das Konzept geht auf. Die Kinder nehmen den Platz sofort in Beschlag und testen die Rutsche, die Schaukel und winken von oben den Erwachsenen zu.

Auch das Borussia-Maskottchen Jünter wird sofort mit in das Spiel einbezogen. Ein Mädchen rennt auf das Fohlen zu und zieht es Richtung Schaukel. Später fordern zwei Jungs Jünter zu einer Partie Kicker auf. Auch die Erwachsenen juckt es in den Fingern. Leiter Tim Theuerzeit ist sichtlich stolz, als er mit Bürgermeister Ulrich Elsen (SPD) und mit der Ratsfrau der CDU für Venn, Manuela Luhnen, das orange Band durchschneidet und den Platz offiziell eröffnet. „Wir danken allen, die mitgeholfen haben. Und wir freuen uns auf die Kinder, die uns besuchen werden.“

Einfach war der Weg nicht: von der Suche nach den richtigen Firmen für das Projekt bis hin zur Finanzierung. 125.000 Euro kostete der Spielplatz. Der Anstoß kam von der Schützenbruderschaft Venn. Im Frühjahr 2017 nahm sie Kontakt zum Verein auf. Sie wollte mit einer Spende ein spezielles Projekt fördern. Die Mitarbeiter hatten einen Wunsch: Sie wollten das alte Spielgelände erneuern. Viele Sponsoren, wie die Borussia-Stiftung und der Lions-Club, wurden ebenfalls mit ins Boot geholt. Auch von der Politik kam Hilfe. „Es gab noch Mittel aus dem Wohn -und Jugendverbesserungsprogramm. 63.000 Euro konnten in das Projekt fließen“, sagt Manuela Luhnen.

Auch die Kinder und Jugendlichen, die das Angebot des Vereins regelmäßig wahrnehmen, packten mit an. „Ich habe Erde weggeschafft. Mir gefällt der Spielplatz gut“, sagt Lisa Sachsenhausen. Seit rund 45 Jahren bietet der Verein als gemeinnütziger Träger Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung an.

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