Rettungsaktion in Mönchengladbach Drei Frauen für einen Teich

Mönchengladbach · Die Nachbarinnen versuchen seit fünf Jahren, einen kleinen Teich zu retten. Vor dem Zuschütten haben sie ihn bereits bewahrt, doch es gibt ein Problem.

 Renate Plonske-Menke (l.), Marlies Winkler und Gerlinde Hölterscheidt (r.) sind die drei Teichfrauen und wollen das Gewässer in der Nähe des Katharinenhofs, direkt in ihrer Nachbarschaft, bewahren.

Renate Plonske-Menke (l.), Marlies Winkler und Gerlinde Hölterscheidt (r.) sind die drei Teichfrauen und wollen das Gewässer in der Nähe des Katharinenhofs, direkt in ihrer Nachbarschaft, bewahren.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Marlis Winkler, Gerlinde Hölterscheidt und Renate Plonske-Menke wollen einen Teich aus städtischer Hand vor dem Ableben bewahren. Vor fünf Jahren sollte der Teich in der Nähe des Katharinenhofs bereits zugeschüttet werden, doch die drei Nachbarinnen ließen das nicht zu.

„So ein Teich bietet beispielsweise Bienen und Vögeln einen Lebensraum und auch für uns ist er eine Bereicherung“, betont Winkler. Sie spaziert mit ihren Mitstreiterinnen oft zum Teich. Hier verweilen die drei Nachbarinnen gerne, trinken gemeinsam einen selbst mitgebrachten Kaffee und haben sogar ein paar Röschen gepflanzt, damit es am Teich „richtig nett“ wird.

Auch beim alljährlichen Frühjahrsputz von Rheinischer Post, GEM und der Stadtsparkasse Mönchengladbach machen „die Teichfrauen vom Katharinenhof“, wie sie sich selbst nennen, traditionsgemäß mit. „Ein solcher Ort will bewahrt werden“, sagt Renate Plonske-Menke. Deshalb haben sie eigentlich das ganze Jahr über ein Auge auf den Teich.

Die Zuschüttung des Teiches haben sie damals mit viel Engagement verhindert. Sie haben Flyer verteilt, etliche Briefe und Mails an die Stadt und Behörden geschickt und Unterstützung vom Naturschutzbund sowie der Schule an der Espenstraße bekommen. Der Teich durfte bleiben, doch eine langfristige Lösung zur Bewässerung konnten sie bisher nicht finden: der Teich trocknet zunehmend aus.

„Wir haben extra eine Bohrung vornehmen lassen“, erinnert sich Hölterscheidt. Allerdings sei man in 70 Metern Tiefe lediglich auf eisenhaltiges Wasser gestoßen – leider ungeeignet, um den Teich zu bewässern. Inzwischen bezieht der Teich durch die benachbarte Wohnanlage Regenwasser. „Aber sobald so eine Hitze wie im vergangenen Sommer wieder einsetzt, ist der Teich bedroht“, sagt Winkler. Die Fische im Teich hätten das nicht überlebt. „Seitdem kommt auch das Eisvogelpärchen nicht mehr wieder“, sagt Marlis Winkler. Das Problem sei, dass das Wasser zunehmend im Boden versickere. „Wir müssen den Teich unbedingt mit Folie auslegen lassen, und dafür brauchen wir finanzielle Unterstützung“, sagt die Teichfrau.

Für die drei Freundinnen ist die Erhaltung des Teiches zu einer Herzensangelegenheit geworden. Marlis Winkler hatte sich während der gesamten Jahre immer wieder eines gesagt: „Wenn ich 80 Jahre alt werde, möchte ich, dass der Teich lebt.“ Und 80 Jahre, die ist sie gerade geworden.

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