Themenwoche Vielfalt der Generationen Wo die Stadt am ältesten und am jüngsten ist

Analyse | Mönchengladbach · Mönchengladbach wird immer älter, bis 2030 könnte der Schnitt um drei Jahre steigen. Nur in einem Stadtteil liegt der Altersdurchschnitt noch unter 40. Alter hat auch etwas mit Einkommen zu tun.

 Die Gruppe der Senioren wird immer größer in der Stadt, und damit auch der Altersdurchschnitt.

Die Gruppe der Senioren wird immer größer in der Stadt, und damit auch der Altersdurchschnitt.

Foto: picture alliance / Sebastian Gol/dpa

Wir werden älter. Das gilt nicht nur für jeden einzelnen von uns jeden Tag. Sondern auch für die Stadt insgesamt. Das berechnen Demographen und Statistiker seit Jahren, und sie sagen es auch weiter so voraus. Drei Kennzahlen sind dabei besonders interessant für die Stadt. Der Altersdurchschnitt lag in der Stadt zum 31. Dezember 2019 bei genau 44,2 Jahren. 2016 waren es noch 44,0 gewesen, 2018 waren es 44,1 Jahre. Das Durchschnittsalter steigt also, und zwar nach Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung so stark weiter, dass Mönchengladbach im Jahr 2025 einen Altersdurchschnitt von 46,6 Jahren und 2030 von 47,1 Jahren erreichen wird, wobei die Stiftung von einer etwas niedrigeren Bevölkerungszahl ausgeht als die Stadtverwaltung selbst.

Es gibt aber noch zwei weitere Kennzahlen, die Rückschlüsse auf die Alterung in der Stadt zulassen: nämlich der Jugendquotient und der Altenquotient. Der Jugendquotient gibt den Anteil der Bewohner unter 20 Jahren bezogen auf die erwerbsfähigen Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren. Diese Größe lag Ende 2019 in der gesamten Stadt bei 30,1. Im Jahr 2009 lag dieser Wert noch bei 32,0, was bedeutet: Der Anteil der jungen Menschen wird kleiner, und damit auch vereinfacht gesagt die Versorgungskosten, die ja die arbeitende Bevölkerung im mittleren Alter aufbringen muss. Die Mittel werden aber auch benötigt, und zwar für die Versorgung der Senioren, deren Zahl seit Jahren steigt. 2009 lag der Altenquotient bei 34,1, 2019 lag dieser Wert bei 34,4. In absoluten Zahlen wird deutlicher, wie die Gruppe der Senioren größer wird: Ende des Jahres 2019 lebten 56.627 Über-65-Jährige in der Stadt, 2009 waren es noch 53.934 gewesen.

 So alt sind die einzelnen Stadtteile im Vergleich.

So alt sind die einzelnen Stadtteile im Vergleich.

Foto: schnettler

Altersdurchschnitt, Jugendquotient und Altenquotient – diese Größen sind natürlich nicht in jedem Stadtteil gleich. Da gibt es zum Teil deutliche Unterschiede. Grob lässt sich sagen, dass Mönchengladbach in den urbaneren Stadtteilen jünger ist als auf dem Land. Der jüngste Stadtteil etwa war Ende 2019 Grenzlandstadion mit 39,7 Jahren und einem Altenquotient von 25,2, gefolgt von Dahl mit einem Altersdurchschnitt von genau 40 Jahren und einem Altenquotient  von 23,9. Das ist kein Vergleich zu den beiden ältesten Stadtteilen in Mönchengladbach. Dazu gehört etwa Windberg auf Platz zwei mit einem Altersdurchschnitt von 48,8 Jahren, wo der Altenquotient bei 52,9 liegt. Und auf Platz eins liegt Pongs mit einem Altersdurchschnitt von 49,1 Jahren und einem Altenquotient von ebenfalls 52,9. Der Hardter Wald ist zwar mit 49,6 Jahren noch älter, aber dort werden auch nur 199 Bewohner erfasst, was kaum eine verlässliche statistische Größe im Vergleich zu etwa Rheydt mit 14.000 Einwohnern (die im übrigen im Durchschnitt 40,1 Jahre alt sind) sein kann. Zu den jüngsten Stadtteilen gehören dazu noch Gladbach (40,8 Jahre) und Eicken (42,2 Jahre), zu den ältesten Hehn (48,7 Jahre), Ohler und Hockstein (jeweils 47,9 Jahre).

Hohes Alter bedeutet oft auch ein höheres Brutto-Einkommen. In den jüngeren Stadtteilen Dahl (2726 Euro) und Rheydt (2650 Euro) sind die mittleren Einkommen am niedrigsten, in den ältesten Stadtteilen Windberg (3637 Euro) und Pongs (3514 Euro) mit am höchsten neben Wickrath-West (3719 Euro) und Giesenkirchen-Nord (3792 Euro). Zum Vergleich: Das mittlere Einkommen in der Gesamtstadt liegt bei 3190 Euro.

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