Suche nach neuem Pächter Brauerei Jöris ist wieder geschlossen

Bolten-Chef Michael Hollmann, dem das Haus seit Ende 2015 gehört, will ganz schnell einen neuen Pächter finden oder es in Eigenregie betreiben.

 Brauerei Jöris: Michel Kremer hat die Gaststätte aufgegeben.

Brauerei Jöris: Michel Kremer hat die Gaststätte aufgegeben.

Foto: W. PLUM

Vor etwas mehr als zwei Jahren war die Alte Brauerei Jöris an der Speicker Straße nach langem Leerstand wiedereröffnet worden. Unter dem neuen Pächter Michel Kremer, der 2008 das Beecker Brauhaus pachtete, das er schließlich 2010 kaufte, lief das Gasthaus augenscheinlich sehr gut. Doch seit dem 12. August ist es wieder geschlossen. Auf der Homepage wird dies lapidar und ohne Begründung verkündet.

Stammgäste sind enttäuscht. In den sozialen Netzwerken fragen sie sich nach dem Warum. Und finden es sehr schade, dass dieser beliebte Treffpunkt, wo man gern deftig-rheinisches Essen und ein kühles Bier zu sich nahm, nicht mehr zur Verfügung steht. „Wir haben nicht viele Kneipen, in denen man gutes Bier und leckeres Essen bekommt“, heißt es auf Facebook.

Nach vierjährigem Leerstand hatte Michael Hollmann, Chef der Privatbrauerei Bolten, die Immobilie Ende 2015 von den Vorbesitzern übernommen. Er investierte in etliche Umbauten, das aus der Mitte des 19. Jahrhundert stammende Haus wurde gründlich saniert. Die gesamte Elektrik wurde erneuert, eine neue Küche eingebaut und Fliesen ausgetauscht. Das Haus wurde innen wie außen frisch gestrichen, und der alte Wintergarten wurde abgerissen, es entstand eine neue, moderne Terrasse. Die wurde gerade in diesem heißem Sommer gern genutzt.

„Wir werden uns darum bemühen, ganz schnell einen neuen Pächter zu finden“, sagt Michael Hollmann. Falls das nicht klappen sollte, überlegt er, die Brauerei Jöris in eigener Regie zu führen. Zu den Gründe, warum Michel Kremer das alte Haus nicht mehr führt, will er sich nicht äußern. Michel Kremer sagt: „Mein Zweijahresvertrag war ausgelaufen, ich wollte nicht verlängern.“ Es sei zu schwierig geworden, Personal zu finden.

Die Korschenbroicher Privatbrauerei hat inzwischen drei Traditionsgaststätten in Mönchengladbach übernommen. Neben der Brauerei Jöris sind das das Traditionshaus St. Vith am Alten Markt, das von Tanja Wallenfang betrieben wird, und der Jägerhof in Rheindahlen, der Ende August offiziell eröffnet wird, aber schon seit einigen Wochen ausgesprochen gut besucht wird. Hollmann hat aus dem maroden Bauwerk an der Beecker Straße, das jahrelang leer stand, etwas großartiges Neues mit viel Flair gemacht. Ohne Reservierung hat man kaum eine Chance, einen Tisch im Gasthaus oder in dem wunderschönen Biergarten zu ergattern.

Der Jägerhof wird von der Bolten-Brauerei in Eigenregie betrieben. Ähnliches könnte sich Hollmann auch für die Brauerei Jöris vorstellen. „Es ist nur unglaublich schwierig, gut ausgebildetes und kompetentes Servicepersonal zu bekommen.“ Aber es ist ihm ein Anliegen, die Alte Brauerei Jöris so bald wie möglich wieder zu beleben. „Es ist traurig, dass das Haus jetzt schon wieder geschlossen ist.“

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