Ein unangenehmer Geruch habe ihn aufmerksam gemacht, ähnlich wie Chlor, sagt Herbert Leuer. An der Hovener Straße werden zur Zeit die Bürgersteige erneuert, und für die dort tätigen Mitarbeiter hatte das Unternehmen EGN in einer Hauszufahrt ein mobiles Toilettenhaus platziert. Ein Fahrzeug habe die Chemietoilette abgeholt. Dabei sei – so vermutet Leuer – Reinigungsflüssigkeit in die Abwasserrinne der Straße gekippt worden. Er habe die „Chemie in der Luft gerochen“ und wenig später eine milchige Pfütze entdeckt. Mit ein paar Fotos wandte er sich an unsere Redaktion.

Auch wenn sich aus den Bildern nicht eindeutig ergibt, ob tatsächlich größere Mengen Flüssigkeit aus der mobilen Toilette ausgeflossen sind und ob dies vorsätzlich geschehen ist, stellt das Umweltamt fest: „Flüssigkeiten aus Chemietoiletten haben im Rinnstein nichts zu suchen.“ Vor allem eine Ableitung in einen Straßengully, der auf den Fotos nicht erkenntlich ist, sei verboten. „Wenn die Flüssigkeiten der Chemietoilette in den Mischwasserkanal gelangt, könnte sie letztendlich die Gewässer beeinträchtigen“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Der Niersverband habe an einer Kläranlage in Neuwerk eine Annahmestelle für die Abwässer aus gewerblichen Toiletten. Auch andere chemische Flüssigkeiten, wie etwa Pflanzenschutzmittel oder Farbe, sollten speziell entsorgt werden und nicht in den Rinnstein gekippt werden. Die Schilderungen des Anwohners aus der Hovener Straße nimmt das Umweltamt der Stadt zum Anlass, der Sache auf den Grund zu gehen.