Mönchengladbach Internationales Klassentreffen

Mönchengladbach · 1962 machten 16 junge Männer und Frauen ihren Abschluss an der Ingenieursschule Mönchengladbach im Bereich Textilveredlung. Heute wohnen sie in Brasilien, Griechenland und den USA. 50 Jahre später kehrten sie nun zurück – allerdings steht an selber Stelle mittlerweile die Hochschule.

 Beim Wiedersehen nach 50 Jahren wurden natürlich auch alte

Beim Wiedersehen nach 50 Jahren wurden natürlich auch alte

Foto: isabella raupold

1962 machten 16 junge Männer und Frauen ihren Abschluss an der Ingenieursschule Mönchengladbach im Bereich Textilveredlung. Heute wohnen sie in Brasilien, Griechenland und den USA. 50 Jahre später kehrten sie nun zurück — allerdings steht an selber Stelle mittlerweile die Hochschule.

Der Blick in alte Jahrbücher und Fotoalben gehört zu jedem Klassentreffen: "Ach, das ist der Herbert. Und da, da ist die Resi!" Ein einziges Foto reicht, um die Erinnerung an jenen Ausflug oder Kneipenabend zurückzuholen. 1962 schlossen Herbert Schaefer und seine Kommilitonen das Ingenieursstudium im Bereich Textilveredlung an der Ingenieursschule Mönchengladbach ab. 50 Jahre später treffen sich einige von ihnen samt Ehepartnern an der Hochschule Niederrhein zum Jubiläum wieder.

50 Jahre wie im Flug

"Hier hat sich so viel verändert, wir kennen ja nur das alte Gebäude. Die Anbauten sind alle neu für uns", sagt Herbert Schaefer. Der Tag beginnt mit einem Vortrag zur Hochschule, gehalten von Professor Rudolf Haug. Für den Dekan für Bekleidungstechnologie sei es eine große Ehre, sagt er, schließlich kämen nicht oft solche Jubiläumsjahrgänge zu Besuch. Dann werden Renate und Herbert Schäfer sowie sieben weitere Ehepaare durch das Hochschulgebäude geführt. Einige der ehemaligen Kommilitonen haben für diesen Tag einen weiten Weg auf sich genommen — aus Österreich, Griechenland, den USA und Brasilien. "Viele von uns sind sehr erfolgreich geworden und in der Welt herum gekommen. Ich glaube, das liegt auch daran, dass wir uns immer sehr gut verstanden haben", erzählt Schaefer rückblickend. Der Kontakt sei nie wirklich abgebrochen, schließlich habe man auch schon während des Studiums privat viel Zeit verbracht. Das Klima sei immer gut gewesen.

Für Herbert Schaefer, der heute mit seiner Frau in Köln lebt und damals der einzige Mönchengladbacher in der Klasse war, ist die Zeit wie im Flug vergangen. "Kaum zu glauben, dass das schon 50 Jahre her ist. Beim Blick auf die Fotos denke ich, das sei erst vor ein paar Wochen gewesen." Mit 24 Personen startete die Klasse der Ingenieursschule im Jahr 1959. Am Ende erhielten 16 den Abschluss. Danach war es einige Zeit still um die Absolventen, jeder ging seinen eigenen Weg, der gute Ruf der Schule bereitete den Weg für eine erfolgreiche Karriere.

Dann klingelt 1974 bei Jürgen Reinecke das Telefon. Vollkommen unerwartet ruft sein ehemaliger Kommilitone James Moe aus den USA an — er sei geschäftlich in Deutschland wollte sich mit Reinecke treffen. Spontan verabredeten sie sich im Laternchen in Rheydt. "Das war damals unsere Stammkneipe", erläutert Reineke. Seitdem finden etwa alle vier Jahre Jahrgangstreffen statt, zu denen auch die Absolventen aus dem Ausland kommen.

In Zukunft sollen die Abstände aber noch kürzer werden. "Das nächste Mal wollen wir uns schon in zwei Jahren wiedersehen. Dann vielleicht sogar zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien", sagt Schaefer. Einen Gastgeber gäbe es — dank der Internationalität der Ingenieursklasse — dort auf jeden Fall.

(ansc)
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