Mönchengladbach Solarkataster für Hausdächer

Mönchengladbach · Wie eine Ampel funktioniert das Solarkataster: Grün empfiehlt die Installation von Solarmodulen, Rot lehnt sie ab, Gelb steht für vielleicht. Denn nicht jedes Dach ist dafür geeignet, grünen Strom zu produzieren. Volksbank und NEW sponsern das neue Prüfungsverzeichnis.

Es war ein Wettlauf mit der Zeit: Nur wenige Tage blieben der Bürger-Solargenossenschaft (BSMG) im Juni 2011, um ihre Solarmodule auf städtischen Dächern installieren zu lassen. Denn bereits im Juli sollte die damals noch geltende Einspeisungsvergütung von rund 27 Cent pro Kilowattstunde geändert werden. Die 150 Genossen hatten Glück, alles ging noch glatt über die Bühne.

Ein Grund für den Zeitverzug: Von den fast 100 Dächern städtischer Gebäude, die auf ihre Tauglichkeit als Solaranlage überprüft wurden, blieben am Ende nur sieben Top-Dächer übrig. Andere Zweite-Wahl-Dächer können bei Bedarf mit wenig Aufwand für eine Solaranlage aufgerüstet werden. Damals stöhnten die BSMG-Planer: Für ein neues Projekt müsse früh klar sein, wo überhaupt installiert werden könne. Und dabei müssten auch die Dächer für Privathäuser berücksichtigt werden.

Diesem Ziel kommt man demnächst näher. Davon profitieren dann nicht nur große Investoren, sondern auch jeder einzelne Häuslebauer bekommt Hilfe. Dank des so genannten Solarpotenzialkatasters können sich Hauseigentümer künftig auf einer Internetseite unentgeltlich darüber informieren, ob sich Standort und Lage ihres Hauses für eine Solaranlage eignen. Einen entsprechenden Antrag hatte die CDU-Fraktion im Dezember 2011 gestellt. Der Bau- und Planungsausschuss wie auch der Umweltausschuss gaben bei ihren Sitzungen diese Woche grünes Licht.

Die Ergebnisse stellte NEW-Vorstand Frank Kindervattter nun im Umweltausschuss vor. Gemeinsam mit der Volksbank und der Tetraedersolar GmbH will sich die NEW um die Erstellung des Katasters für das Stadtgebiet kümmern. Die Kosten für die Errichtung würden die drei Unternehmen vollständig übernehmen. Die Stadt müsste nur die notwendigen Datengrundlagen kostenfrei zur Verfügung stellen. Viele NRW-Städte, darunter Düsseldorf, Aachen und die Nachbarstadt Viersen, haben bereits ein entsprechendes Solarpotenzialkataster als zusätzliches Serviceangebot für ihre Bürger eingerichtet.

Über www.solare-stadt.de/viersen können zum Beispiel Hauseigentümer anhand einer Stadtkarte und einer Legende nachsehen, ob ihre Immobilie für eine Solaranlage infrage kommt. In der Legende sind die Häuser je nach Eignung farblich gekennzeichnet. Grün bedeutet, dass sich ein Gebäude gut für Solaranlagen eignet, gelb bedeutet geeignet, und in allen roten Bereichen ist es nicht möglich, eine Solaranlage zu installieren.

Die CDU-Fraktion ist zufrieden. "So wird über die Energiewende nicht nur geredet, sondern konkret etwas getan", sagte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Hans Peter Schlegelmilch. Durch die Installation von Solaranlagen und die Nutzung der Sonnenenergie könne jeder Gebäudeeigentümer zu einer umwelt- und klimafreundlichen Energiegewinnung beitragen.

(RP/ac)
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