Mönchengladbach Graffiti und Kippen auf Spielplätzen

Mönchengladbach · Eigentlich darf auf Spielplätzen nicht geraucht werden. Doch manche Sandkästen sind die reinsten Aschenbecher. Auch Vandalismus ist ein Problem: Es gibt viel Graffiti und Müll. Sogar ganze Spieltürme sind schon abgefackelt worden.

Mönchengladbach: Graffiti und Kippen auf Spielplätzen
Foto: Franz Janssen

Auf dem Kinderspielplatz am Geroweiher gibt es viele, große Spielgeräte. Alle sind in einem einwandfreien Zustand. Doch Graffiti, Aufkleber, Müll und Kippen trüben das Bild. Kein Wunder, dass selbst an einem herrlichen Sommertag kein Kind dort zu sehen ist. Auch auf dem Spielplatz Bahnstraße/Monschauer Straße sieht es aus, als gehörten Kettenraucher zu den regelmäßigen Besuchern. Die Geräte — alle mit Graffiti besprüht. Weiter geht's zum kleinen Spielplatz an der Parkstraße: klein und nett, aber leider auch ziemlich versifft.

250 Kinderspielplätze gibt es in Mönchengladbach. Und viele sind gerade erst mit Geld aus dem Konjunkturpaket, dem Haushalt oder dank Bürgerengagement saniert und gesäubert worden. Doch Vandalismus macht vieles schnell wieder zunichte. Städtische Mitarbeiter berichten von vielfältigen Sachbeschädigungen. Das fange an beim Besprayen von Spielplatzschildern und Geräten, gehe über das fachmännische Entfernen von Sitzpendeln an einer Seilbahn bis zum "Abfackeln" ganzer Spieltürme.

Die Zerstörung der Spielgeräte ist besonders ärgerlich, weil schon ein "Kleinstgerät, das allen DIN-Normen entspricht, mehrere Tausend Euro kostet", sagt Stadtsprecher Walter Schröders.

Auch das Rauchverbot, das seit dem 1. Mai auf allen Spielplätzen gilt, wird offensichtlich nicht eingehalten. Die Stadt ist gerade dabei, alle Plätze mit Rauchverbotsschildern auszustatten (zehn Prozent haben bereits ein Schild, weitere folgen). Aber an manchen Stellen, wo eigentlich Kinder spielen sollen, sieht es so aus, als seien dort gleich mehrere Aschenbecher ausgekippt worden. Bei den regelmäßigen Wartungen auf den Spielplätzen achten die Mitarbeiter zwar auch darauf, dass das Rauchverbot eingehalten wird, "aber meistens werden die Raucher selbst nicht angetroffen", sagt Walter Schröders. Machen die Mitarbeiter des Grünflächenamtes auf einem Kinderspielplatz häufiger Kippen-Funde, dann werde der Kommunale Ordnungsdienst (KOS) eingeschaltet, erklärt der Stadtsprecher. Der KOS beziehe diese Plätze dann in seine regelmäßigen Streifen mit ein. So werde auch vorgegangen, wenn sich herausstellt, dass Jugendliche auf bestimmten Spielplätzen randalieren oder Alkohol trinken.

Regelmäßige Kontrollen aller 250 Spielplätze durch den KOS sei personell nicht machbar. Auch bei der regelmäßigen Verkehrssicherungsüberprüfung und Wartung der Geräte wird nach Prioritäten vorgegangen.

Im Schnitt liegt die "Haltbarkeit" eines Spielplatzes zwischen zehn und 20 Jahren — "je nachdem, wie intensiv er genutzt wird", sagt Schröders. Auf beliebten Plätzen müssten die Geräte häufiger repariert, überholt oder ersetzt werden als bei weniger beliebten. Dafür stehen dem Aufgabenbereich Grünflächen jährlich 44 000 Euro zur Verfügung. Aus diesem Budget wird sämtliches Material für Reparaturen von der einzelnen Schraube über den Fallschutz bis zur Ersatzrutsche gezahlt. Dazu kommen die Mittel aus Fördertöpfen wie Konjunkturpaket oder "Soziale Stadt", Spenden und auch Erschließungsbeiträge. Personalkosten, Kosten für die Fahrzeuge und Maschinen und den Betrieb der Werkstätten werden aus anderen Haushaltsstellen finanziert.

Das reicht nicht, um alle Schäden wie Graffiti sofort zu beseitigen. Aber laut Schröders würde es auch nicht helfen, wenn man alle Spielplätze einzäunen und nachts abschließen würde. "Wer etwas zerstören will, klettert auch über Zäune", sagt der Stadtsprecher.

(RP)
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