Mönchengladbach Polizeipräsidium als Ferien-Domizil
Mönchengladbach · Diese Frage hört man selten bei der Polizei. "Wem hat es denn richtig Spaß gemacht?", fragt Ansgar Giebeler, stellvertretender Behördenleiter, in die Runde. Alle 16 Kinder heben sofort die Hand. Auf die Frage, ob Giebeler seine zwei Töchter in der nächsten Woche auch zu der Ferienbetreuung des Polizeipräsidiums Mönchengladbach schicken solle, ertönt ein lautes "Ja!".
Zehn Beamte der örtlichen Polizei werden in diesen Sommerferien zu engagierten Kinderbetreuern und kümmern sich zwei Wochen lang um den Nachwuchs der Kollegen. Jeweils von 7 bis 15 Uhr beaufsichtigen die Beamten die Kinder und locken sie mit sportlichen Aktivitäten, Schatzsuchen und einem gemeinsamen Frühstück. Vor fünf Jahren kam Ingrid Oellers erstmals der Gedanke, eine präsidiumseigene Betreuung über die Ferien anzubieten. Sie kümmert sich um die Vereinbarkeit von Job und Familie und möchte insbesondere jungen Kolleginnen Unterstützung bieten. Entsprechend groß ist die Nachfrage: Diese Woche werden noch einige Kinder dazu kommen, so dass die Gruppe schnell auf 20 Teilnehmer wächst. Ein besonderer Höhepunkt des zweiwöchigen Programms war die Vorführung der Pferdestaffel und der Spürhunde. "Da waren wir bei der Polizeistelle in Düsseldorf", erzählt Oellers.
Zum Abschluss der gemeinsamen zwei Wochen fand eine große Judo-Safari mit anschließender Siegerehrung statt. Monique Hermes, Polizeibeamtin mit dem Trainerschein Judo, hat mit den Kindern das richtige Fallen und zwei Würfe eingeübt. Das Gelernte wurde nachmittags den Eltern vorgeführt, die begeistert applaudierten. Mit der Bescheinigung, die bei der Siegerehrung verteilt wurde, haben die Kinder die Möglichkeit, das Sportabzeichen Bronze, Silber oder Gold zu erlangen. Als Belohnung für die tolle Mitarbeit aßen sowohl Betreuer als auch Kinder ein Eis.
Die fünfjährige Hannah und die beiden Sechsjährigen, Linda und Saphira, sind bei der Betreuung gute Freunde geworden. Sie wollen das nächste Mal auf jeden Fall wieder mit dabei sein. Auch Ingrid Oellers möchte das Projekt fortsetzen.
Nachdem die Kinder innerhalb der Kinderbetreuung auch den Arbeitsplatz der Eltern kennenlernen durften, ist der Berufswunsch von Saphira klar: Sie möchte später wie ihr Vater bei der Polizei arbeiten. Jetzt freut sie sich aber erst einmal auf die Schule, die sie nach den Ferien besuchen wird.
