Mönchengladbach Geropark: Studenten setzen zweite Reihe in Szene

Mönchengladbach · Die mobile Denkfabrik macht am Geropark halt. Studenten präsentieren kreative Ideen zur Parkgestaltung.

 Die mobile Denkfabrik des Masterplan-Vereins machte am Samstag am Geropark Station. Studenten stellten Ideen vor.

Die mobile Denkfabrik des Masterplan-Vereins machte am Samstag am Geropark Station. Studenten stellten Ideen vor.

Foto: Raupold

Eine Stadtmauer aus Licht, Bühne und Brücke am Wasser, Abteitreppen, die zum Sitzen einladen, vertikale Gärten an Parkhäusern, dreidimensionale Orientierungsmodelle, in mystisches Licht getauchte Bäume, Klanghölzer und bunte Schaukeln - die Studierenden der Fachbereiche Design und Textil haben sich Gedanken gemacht und kreative und spannende Ideen zur Umgestaltung des Geroparks entwickelt. Am Samstag stellten sie ihre Projekte bei der Mobilen Denkfabrik vor, die am Geroplatz Station machte.

"Wir starten mit dem Masterplan jetzt in die Umsetzungsphase", sagt Fritz Otten, Vorsitzender des Vereins MG 3.0, der die Erstellung des Masterplans mit initiierte. "Wichtig ist eine offene Planungskultur. Wir sind noch nicht am Ziel, wir bleiben beweglich." Der Plan müsse jetzt an die Realität angepasst werden. Eines der großen Masterplan-Projekte ist die Wiederentdeckung des Gladbach-Tals. Dabei soll unter anderem der Parkplatz am Fuß des Abteibergs in eine Grünanlage umgewandelt und der Geroweiher vergrößert werden. Auch der Geropark soll in Szene gesetzt werden. Wie das geschehen kann, darüber machten sich Studierende der Hochschule Gedanken. "Wir haben zuerst beobachtet, wer was wo im Park tut", erklärt Sascha Jörries. Dabei wurde deutlich, dass der Park fast nur als Transitraum genutzt wird. Die Aufenthaltsqualität ist gering. Der Park sei nicht einladend, stellten die Studenten fest. Außerdem liege er von der Hindenburgstraße aus gesehen in der zweiten Reihe, werde von Besuchern der Stadt nicht wahr genommen.

Die Studenten haben sich daran gemacht, Projekte zu entwickeln, die Abhilfe schaffen sollen. Ein dreidimensionales Modell des Abteibergs, in den neu zu gestaltenden Platz vor dem Sonnenhaus integriert, soll auf den Park und seine Möglichkeiten aufmerksam machen. "Die Orte in Gladbach verbinden sich nicht", sagt Marcel Rotzinger, der Kommunikationsdesign studiert und die Idee entwickelt hat. "Mit dem Modell soll ein Verständnis des Abteibergs ermöglicht werden." Andere Studierende haben sich mit der Parkgestaltung beschäftigt. Ein Vorschlag: eine Brücke, die den vergrößerten Geroweiher überquert und erlebbar macht. Auch eine Bühne am Wasser würde neue Möglichkeiten schaffen. Sascha Jörries hat sich mit den Treppen am Abteiberg beschäftigt und schlägt vor, sie so umzugestalten und zu verbreitern, dass sie als Treffpunkt und Sitzmöglichkeit dienen. Samira Schüler hat sich mit der Stadtmauer auseinandergesetzt und eine faszinierende Idee entwickelt: Die Mauer wird durch Stoff verlängert, in den LEDs eingearbeitet sind. Passiert ein Parkbesucher eine Lichtschranke, werden die LEDs aktiviert. Das Licht begleitet den Besucher auf seinem Weg.

Elena Kreikebaum hat sich ebenfalls der Stadtmauer angenommen: Sie hat das Projekt Denk-Stoff-Lagen entwickelt: Stoffe, die zusammengelegt wie die Feldbrandziegel der Mauer aussehen, als Picknickdecken für den Park geeignet sind und auch als Gladbach-Souvenirs dienen können.

Professorin Marion Ellwanger-Mohr vom Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik hat die Projekte begleitet und ist von den Ideen angetan. "Die Projekte sind alle umsetzbar", betont sie. "Das ist auch unser Kernziel", betont Fritz Otten. "Allerdings werden wir Sponsoren brauchen."

(arie)
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