Mönchengladbach Edles Saiten-Zupfen im ersten Debut-Konzert

Mönchengladbach · Es hat sich unter Abonnenten der Sinfoniekonzerte herumgesprochen, dass es sich lohnt, eine Stunde vor dem Einsatz zu erscheinen. Dennoch überraschte das starke Interesse am ersten Debut-Konzert: Die 90 Plätze im Theaterstudio reichten nicht für alle Besucher.

Sie erlebten imposante Auftritte zweier Ensembles, die sich als Preisträger bei "Jugend musiziert" einen Namen gemacht haben. Zunächst stellte sich das Gitarrenquartett der Musikschule vor. Die 17-jährigen Damen Gesthimani Behrendt und Lara Chand und die 18-jährigen Herren Vincent List und Erion Mujka hatten als Auftakt die "Katzenfuge" von Domenico Scarlatti erwählt. Klar und transparent interpretierten sie in apart abgestimmter Tongebung das polyphone Stück. Um danach mit "Lotus Eaters" ein tanzbewegtes zeitgenössisches Opus von Andrew York (58) zu zupfen. Das Ex-Mitglied des Los Angeles Guitar Quartet hat mit seiner Liebeserklärung an den Reggae die Gitarrenliteratur bereichert. Unaufgeregt, ruhig strömend, dabei mit federnder Energie geladen gelangten die Tongirlanden in die Gehörgänge.

Spektakulärer, schon aufgrund der Besetzung, geriet der zweite Teil: Das Harfenduo mit der Korschenbroicherin Sophie Shen (14) und Sophia Hann (12) aus Krefeld verblüffte mit famoser Spielkunst. Wobei schon ihre Instrumente, besonders die edel anmutende Harfe von Sophia Hann, als Blickfang wirkten. Die "Ankunft der Königin von Saba" aus Händels Oratorium "Salomo" bewies die spieltechnische Qualität von Sophie und Sophia. Überzeugend die Präzision ihrer Arpeggien, sauber der Klang auch bei vertrackten Figuren. In "Cambria" (lateinisch für Wales) des Waliser Harfenisten John Thomas erfüllte das Duo an den bunten Saiten geschmeidig alle virtuosen Anforderungen.

(ri)
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