Mönchengladbach Darum fehlt Gladbach im Städte-Ranking
Mönchengladbach · Seit 2001 veröffentlicht die Wirtschaftszeitschrift Capital alle zwei Jahre ein Städte-Ranking. Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Bevölkerungszahl und Kaufkraft pro Kopf lässt das Bad Homburger Feri-Institut, Europas größtes privates Wirtschaftsforschungsinstitut, in die Wertung einfließen und prognostiziert die Aussichten für die jeweils nächsten sechs Jahre.
Ranking: So bürgerfreundlich sind die Städte
Hamburg hat demnach seine Spitzenposition vor München verteidigt, Frankfurt und Leipzig sind deutlich geklettert, Düsseldorf hat Platz fünf behauptet. Nicht platziert unter den 60 Städten ist einmal mehr Mönchengladbach.
Willkürliche Auswahl getroffen
"Das hat aber überhaupt nichts mit der Wirtschaftskraft zu tun, sondern mit der Auswahl der Städte und Regionen, die 2001 festgelegt wurde", sagt Feri-Ökonom Manfred Binsfeld. So finde sich beispielsweise Nürnberg in der Wertung wieder, nicht jedoch der "Speckgürtel" drum herum mit Erlangen und Fürth.
"Es ist auch nicht ersichtlich, warum Rosenheim vorkommt, Gelsenkirchen wiederum nicht", so Binsfeld weiter. Auf RP-Anfrage sagte er, er werde "der Geschäftsführung vorschlagen, dass das Konzept schleunigst überdacht wird". Großstädte wie Mönchengladbach — mit einer nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsleistung — müssten in die Wertung aufgenommen werden, um diese transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten.
Exklusiv für die RP hat Binsfeld die Gladbacher Kennziffern eingepflegt und den Rechen-Algorithmus darübergelegt. Das Ergebnis: "Mönchengladbach würde ungefähr auf Platz 40 einlaufen." Das ist die direkte Nachbarschaft von Trier, Würzburg, Krefeld, Gießen und Kiel. Im Gegensatz zu Städten wie Bielefeld, Wiesbaden und Wuppertal, die im jüngsten Capital-Städtetest einen klaren Abwärtstrend aufweisen, attestiere er Mönchengladbach überdies einen "Daumen, der nach oben zeigt".
