Mönchengladbach Borussia-Schal-Affäre: Gipfel in Köln
Mönchengladbach · Dafür dass Künstler wie die "Höhner" und die "Bläck Fööss" weiter in Mönchengladbach auftreten können, will Karnevals-Boss Bernd Gothe höchstpersönlich kämpfen. Er will ein karnevalistisches-fußballerisches Gipfeltreffen in Köln organisieren, um die Wogen zu glätten.
Die Kölner Bands waren von ihren Fans massiv attackiert worden, weil sie sich im Januar bei der Borussia-Karnevalssitzung im Wickrather Kunstwerk von Prinzessin Niersia Ilona Borussia-Schals hatten umhängen lassen. Auf den Druck hin hatten die "Höhner" erklärt, künftig nicht mehr für Borussia aufzutreten.
Das hält Bernd Gothe für absolut falsch. Und das in mehrfacher Hinsicht. "Rivalität im Fußball ist eine schöne Sache. Aber nach dem Schlusspfiff muss es auch gut sein. Und der Karneval darf darunter schon mal gar nicht leiden", so Gothe zur RP. Die "Höhner" seien keine Kölner Band, sondern eine rheinische. Entsprechend würden ihre Lieder im ganzen Rheinland gerne gehört — natürlich auch in Mönchengladbach.
Die Reaktionen aus Köln hält Gothe für überzogen. Überall, wo die Kölner Bands aufträten, bekämen sie Orden von den Karnevalsgesellschaften. "Bei der Borussia-Sitzung haben sie nun statt eines Ordens einen Schal bekommen. Na und?", fragt Gothe. Nach den Spielen würden die Mannschaften schließlich auch die Trikots tauschen und die FC-Spieler das Borussia-Dress in Empfang nehmen.
Die Karnevals-Stars aus Köln seien gern gesehene Gäste und würden auch respektvoll behandelt. "Wir rufen gerne auch ,Kölle Allaaf', obwohl wir wissen, dass das wörtlich übersetzt heißt: Alles lobe Köln", so der MKV-Präsident. Echte Sport-Fans seien keine Radikalen.
Gothe will nun seine Position in Köln gemeinsam mit Verantwortlichen und Fans des 1. FC diskutieren. Auch Vertreter der Borussia und der Bands will er dazu bitten. Bernd Gothe: "Bei diesem Austausch trinken wir gerne Kölsch."
