Mönchengladbach Borussia: Fan-Ärger wegen Ultra-Spruchband

Mönchengladbach · Es rumort in Borussias Fanszene. Anlass für heftige Debatten im Internet sind zwei Aktionen der Ultra-Szene bei den letzten beiden Saisonspielen. In Mainz zündete eine Ultra-Gruppierung Anfang der zweiten Halbzeit Pyrotechnik und kündigte mit einem Spruchband ihre Auflösung an. Beim Heimspiel gegen die Bayern war ein Spruchband zu sehen, auf dem sich mit einem Fanklub von Union Berlin ("Crimark") solidarisiert wurde, der der rechten Szene nahestehen soll und darum ein Zaunfahnenverbot erhalten hat. "Bei einem Generalverdacht gegen eine ganze Fangruppe läuten unsere Alarmglocken. Mit unserem Spruchband prangern wir genau das an. Wir wollen uns in keinster Weise mit Nazis solidarisieren", teilt die Ultra-Szene auf der Internetseite "Blog1900" mit.

Das Fanprojekt, das zunächst ein Foto des Banners auf seiner Facebookseite veröffentlichte, sich dafür dann aber entschuldigte, schreibt auf seiner Internetseite: "Leider hat es wieder eine kleine Gruppe mit einer egoistischen Aktion geschafft, die gesamte Fanszene von Borussia Mönchengladbach, durch das Zeigen eines sehr fragwürdigen Banners vor der gesamten Fankurve in ein schlechtes Licht zu rücken." Tatsächlich gab es in beiden Fällen klare Missfallens-Äußerungen der "normalen" Fans. "Die meisten Fans wollen so etwas nicht sehen, sondern ihr Team unterstützen", so Borussia-Sprecher Markus Aretz.

Normalerweise müssen Spruchbänder angemeldet werden. "Dieses Transparent wurde aber nicht angemeldet", sagte Aretz. "Fakt ist, dass wir in Mönchengladbach seit 25 Jahren unpolitische Fanarbeit leisten und dies auch in Zukunft so machen werden. Auch unsere Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit soll an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden. Ein klares Indiz dafür, dass wir mit solchen Spruchbändern in keinem Fall konformgehen", teilte das Fanprojekt mit.

(RP)
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