Mönchengladbach Altenheim im Kamillianer-Krankenhaus

Mönchengladbach · Die Sozial-Holding löst das Altenheim Lürrip auf und baut an der Rheinstraße ein neues Seniorenhaus für 80 Bewohner. Im jüngsten Teil des Kamillus, das inzwischen der Baufirma Jessen gehört, sollen weitere 80 Menschen leben.

Das Altenheim am Compesmühlenweg hat ausgedient. "Das Haus müssten wir ohnehin spätestens in fünf bis sechs Jahren schließen", sagt Helmut Wallrafen-Dreisow. "Die Einrichtung erfüllt die Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes in keiner Weise." Das schreibt ab 2018 die Raumgrößen und zwingend Einzelzimmer für die Bewohner vor. "Außerdem dürfen zukünftig nur noch maximal 80 Personen in einem Haus leben", sagt der Geschäftsführer der städtischen Sozial-Holding. Im 30 Jahre alten Haus in Lürrip gibt es aber 150 Plätze für Senioren. Deshalb werde es aufgegeben. "Was einmal in dieser Immobilie passieren kann, oder ob es abgerissen wird, ist derzeit noch nicht klar."

Der Geschäftsführer stellt sich einer großen Herausforderung. Zeitgleich wird er zwei große Projekte realisieren. An der Rheinstraße wird er vom Versorger NEW ein Gelände in unmittelbarer Nähe der Großküche der Sozial-Holding kaufen. Dort soll ein H-förmiges Gebäude entstehen – vergleichbar mit dem Altenheim an der Marienburger Straße. "In diesem Haus können 80 Bewohner in Einzelzimmern leben", sagt er. Bis 2014 soll der Bau stehen. Rund sieben Millionen Euro investiert die Sozial-Holding. Gern hätte Wallrafen-Dreisow eine zweite Einrichtung als Eigentum errichtet. Gern auch in Lürrip. "Die Menschen wollen und sollen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, dazu stehen wir", sagt er. "Aber es gab in Lürrip einfach kein geeignetes Grundstück."

Deshalb werden weitere 80 Senioren im Kamillianer-Krankenhaus untergebracht. Der "Neubau" von 1988 wird dazu komplett entkernt und zum Alten- und Pflegewohnheim umgebaut. Mit der neuen Eigentümerin des Komplexes, der Bauunternehmung Jessen, wird die Sozial-Holding zunächst einen Mietvertrag für 20 Jahre schließen.

Gleich nebenan – im Altbau – wird schon 2013 die Katholische Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe (KBS) einziehen, die derzeit gesplittet ist. Ein Teil befindet sich im Menge-Haus, der andere ist ans Franziskushaus angeschlossen. "Diese Nachbarschaft wird für alle Beteiligten sinnvoll und nutzbringend sein", ist Helmut Wallrafen-Dreisow überzeugt. Die Pflegeschüler können praktische Erfahrungen im Altenheim sammeln. "Und wir werden sicher auch profitieren, wenn die Pflegekräfte nach der Ausbildung zu uns kommen." Die Kirche kann weiterhin vom Kamillianer-Orden genutzt werden.

Auf dem weiträumigen, parkähnlichen Gelände hinter dem Kamillus wird in Kürze eine Kindertagesstätte für drei Gruppen mit Platz für jeweils 15 Kinder gebaut. Betrieben wird die Einrichtung von der Arbeiterwohlfahrt in Kooperation mit dem benachbarten Anlagen- und Maschinenbauer SMS Meer. Die Kinder der SMS-Mitarbeiter sollen im neuen Haus mit erweiterten Öffnungszeiten betreut werden.

Aber auch die Sozial-Holding will ihren Mitarbeitern diesen Service anbieten können. "Deshalb haben wir zehn Plätze in der neuen Kindertagesstätte für uns reservieren lassen", sagt Wallrafen-Dreisow.

(RP)
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