Warnstreik in der Metall- und Elektroindustrie 2000 Gewerkschafter streiken in Gladbach

Mönchengladbach · "Plus für uns – plus für alle": So lautet das Motto des Warnstreiks, zu dem die IG Metall am Dienstag in Mönchengladbach aufgerufen hat. Es ist die erste Aktion in der laufenden Tarifauseinandersetzung, in der die Gewerkschaft 5,5 Prozent mehr Lohn fordert.

Warnstreik in Mönchengladbach - 2000 Gewerkschafter streiken
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"Plus für uns — plus für alle": So lautet das Motto des Warnstreiks, zu dem die IG Metall am Dienstag in Mönchengladbach aufgerufen hat. Es ist die erste Aktion in der laufenden Tarifauseinandersetzung, in der die Gewerkschaft 5,5 Prozent mehr Lohn fordert.

Mit Bussen wurden die rund 2000 Beschäftigten aus der Metall- und Elektroindustrie in Mönchengladbach zum DGB-Haus an der Rheydter Straße gebracht. Ausgerüstet mit Trillerpfeifen, Rasseln und Transparenten machten sie sich am Dienstagvormittag lautstark auf den Weg durch die Rheydter Innenstadt.

Forderung: 5,5 Prozent mehr Geld

"Unsere Arbeit muss entlohnt werden", oder "Laut und stark für unbefristete Übernahme" stand auf Bannern und T-Shirts der Gewerkschafter. Ihre Forderung: 5,5 Prozent mehr Geld. Die Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie hätten ihren Unternehmen im vergangenen Jahr Top-Renditen beschert. Die Lohnforderung sei ein fairer Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung und für die Unternehmen gut zu verkraften. "Mit der unbefristeten Übernahmegarantie für Ausgebildete haben wir 2012 für junge Menschen eine planbare Zukunft durchgesetzt. 2013 geht es um die Zukunft unserer Wirtschaft: mit einem Stabilitätsanker für unser Land und Europa", sagt der IG-Metall-Bevollmächtigte Reimund Strauß.

Man hätte lange genug mit einem Warnstreik gewartet - immerhin ist die Friedenspflicht seit 30. April verstrichen - betont Strauß. "Die Beteiligung am Warnstreik ist ein grundgesetzlich geschütztes Recht der Beschäftigten und Auszubildenden in den tarifgebundenen Betrieben — und das einzige Mittel, die Arbeitgeber dazu zu bewegen, der Gewerkschaft ein kompromissfähiges Angebot zu unterbreiten", begründet Strauß die Maßnahme. "Die Arbeitgeber kommen mit ihrem Angebot einfach nicht in die Pötte, da muss man jetzt ein klares Zeichen setzen", betont Strauß.

Auch einen Abbruch der laufenden Tarifverhandlungen schließt er nicht aus. "Dabei hatten wir auf einfache Gespräche gehofft, schließlich geht es uns - in Anführungszeichen nur - um Geld", ergänzt Strauß. Gemeinsam mit den 2000 Arbeitnehmern wolle er an der Forderung von 5,5 mehr Geld festhalten. "Wir wollen unseren gerechten Anteil an den Zuwächsen in den Betrieben."

Verkehrschaos in Rheydt

Dass die Streikenden für Aufmerksamkeit gesorgt haben, bewiesen die Staus in der Rheydter Innenstadt am Dienstagmorgen. Rund um die Stresemann-, Mittel- und Mühlenstraße stockte der Verkehr. Die Fahrzeuge mussten warten, bis der Protestzug vorbeigezogen war. Unter anderem waren die Mitarbeiter der Firmen Sempell, Nexans, Scheidt & Bachmann, SMS Meer, Schorch, Trützschler, Alstom, Dörries Scharmann, Ungricht, Monforts und SET Electronics an dem Warnstreik beteiligt.

(tler)
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