Zukunft in Mettmann Glasfaserausbau braucht noch 500 Mitmacher

Mettmann · In Metzkausen und Obschwarzbach wurden bislang rund 600 Verträge unterschrieben. Das entspricht einer Quote von etwa 19 Prozent. Bis zum 13. Dezember müssen 33 Prozent erreicht sein.

 Eine schnelle Datenleitung, Schiefer und fachwerk sind ´kein Widerspruch - sagen (v.l.) Gregor Neumann, Vorsitzender des Bürgervereins Metzkausen, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Serpil Durmaz, Projektleiterin Deutsche Glasfaser.

Eine schnelle Datenleitung, Schiefer und fachwerk sind ´kein Widerspruch - sagen (v.l.) Gregor Neumann, Vorsitzender des Bürgervereins Metzkausen, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Serpil Durmaz, Projektleiterin Deutsche Glasfaser.

Foto: Dirk Neubauer

Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit? Da will Obschwarzbach dabei sein. Dort haben sich bereits mehr als die Mindestzahl der Haushalte für einen Glasfaseranschluss entschieden. Metzkausen zögert noch ein wenig. Das Problem: Beide Stadtteile von Mettmann müssen gemeinsam die Quote von mindestens 33 Prozent erreichen. Deshalb haben der Vorsitzende des Bürgervereins Metzkausen, Gregor Neumann, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Serpil Durmaz, Projektleiterin der Deutschen Glasfaser, am Donnerstag nochmals an alle Anwohner appelliert, jetzt mitzumachen und einen Einstiegsvertrag für zwei Jahre abzuschließen.

Stichtag ist der 13. Dezember. Bis dahin müssen mindestens 1052 der 3190 Haushalte unterschrieben haben. Bis Ende dieser Woche will die Deutsche Glasfaser laut Projektleiterin Serpil Durmaz rund 600 Verträge beisammen haben: „Momentan sieht es mit einer Beteiligung von 19 Prozent sehr gut aus.“ Aber um das fünf Millionen Euro schwere Investitionsprojekt in Mettmanns Zukunft realisieren zu können, braucht es weitere, knapp 500 Mitstreiter. Gregor Neumann sagt: „Es wäre falsch, sich bei der Entscheidung über einen Glasfaseranschluss nur auf andere zu verlassen.“

Ein Vorstandsmitglied des Bürgervereins Metzkausen hat nachgerechnet: Wer für zwei Jahre unterschreibt, zahlt im Schnitt 37 Euro pro Monat – „ein DSL-Anschluss ist nicht billiger“. Die Anschlusskosten gäbe es jetzt gratis – falls die Quote erreicht werden würde. „Und wir sichern allen Vertragspartnern zu, dass sie nicht doppelt für den Datenanschluss zahlen müssen“, verspricht Projektleiterin Durmaz.

Die Anschlussarbeiten verliefen „minimal invasiv“ – das ist eigentlich ein Ausdruck aus der Medizin. Hier ist damit gemeint: Es gibt am Bürgersteig und an der Hauswand Löcher von 30 mal 30 Zentimeter Größe. Eine „Erdrakete“ bringt das Glasfaserkabel unterirdisch in 40 bis 60 Zentimetern Tiefe zur Hauswand. Dort werde eine 1,5 Zentimeter große Kernbohrung gesetzt, um das Glasfaserkabel durch die Hauswand legen zu können. Falls die Glasfaser kommt, werden auf den Bürgersteigen die Platten aufgenommen. Man komme pro Tag 250 bis 300 Meter weit, versichert die Projektleiterin.

Wer aus dem Zeitalter der orangen Telefone mit Wählscheibe kommt, grübelt, warum ein Glasfaseranschluss wichtig sein könnte. Corona mit Heim-Büro und Schule zu Hause hat bereits Argumente geliefert. Hinzu kommen Telemedizin, Online-Sprechstunde und Pflege 2.0: Digitale Dienstleistungen für Senioren, die erst mit dem Glasfaseranschluss möglich werden. Projektleiterin Durmaz sagt: „Viele ältere Menschen verstehen das sofort – und unterschreiben.“ Im Nebeneffekt wird die eigene Immobilie aufgewertet.

Weitere Informationen auf der Webseite deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/mettmann

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