Stummfilm mit Livemusik in Mettmann Stummfilmabend mit Oliver Richters in Kulturvilla

Mettmann · Zurück in die Kinderstube des schaurigen Films geht es an der Beckershoffstraße. Als Stummfilm mit Livemusik gilt es dort „Nosferatu“ zu erleben. Der expressionistische Film Friedrich Murnaus ist hypnotisch, am Flügel begleitet Oliver Richters, der hier bereits „Metropolis" vertonte.

 Max Schreck als „Nosferatu“ wird in der Kulturvilla lebendig.

Max Schreck als „Nosferatu“ wird in der Kulturvilla lebendig.

Foto: WDR

Ein Graf will sein Domizil im Nirgendwo aufgeben, um ein verlassenes Haus in einer Kleinstadt zu beziehen. Um die Verträge unter Dach und Fach zu bringen, reist ein Mitarbeiter des Immobilienmaklers ins gräfliche Nirvana und stellt vor Ort fest: Der Graf ist nicht bloß eine unheimliche Gestalt. Das blutrünstige Schattenwesen ist der Vampir Nosferatu. Friedrich Wilhelm Murnau drehte 1922 eine Sinfonie des Grauens über den legendären Untoten. Jetzt wird der Stummfilm musikalisch reanimiert. Kommenden Sonntag ist er um 19 Uhr an der Beckershoffstraße 20 zu erleben.

„Kann man sich in einem Film von 1922 gruseln?“, fragt Kulturvilla-Betreiberin Constanze Backes hinsichtlich des Klassikers ohne Jumpscares, Special Effects oder mehrdimensionale Animationen. „Und trotzdem, wenn der unfassbar gruselige Darsteller Max Schreck aus seinem Sarg aufsteht, bleibt einem das Herz stehen“, sagt sie. Besonderen Charme bezieht der Film auch dadurch, dass Regisseur Murnau statt vor damals üblicherweise gemalten Kulissen an echten Schauplätzen dreht – er reiste samt Crew in die Karpaten und verleiht dem Unheimlichen durch schaurige Naturaufnahmen einen spürbaren Realismus.

Nur Ton und Bild synchron aufzunehmen, war 1922 noch nicht möglich. Ursprünglich begleitete Komponist Hans Erdmann mit einer fantastisch-romantischen Suite, live gespielt von großem Orchester, den Stummfilm. Klang in die Geschichte bringt bei der Aufführung am Sonntag, 19 Uhr, nun Oliver Richters. Am hauseigenen Bechsteinflügel will er die Gäste in die mystische Welt des schaurigen Grafen entführen.

„Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, Sonntag, 7. November, 19 Uhr, Beckershoffstraße 20, Karten zum Preis von 20 Euro (ermäßigt zehn Euro) via www.kulturvilla.de/programm, bei Reisebüro Növermann und neanderticket.de

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