Nahverkehr SPD will Batterie-Wagen statt elektrifizierte Schienen

Erkrath · Die von der Regiobahn geplante Elektrifizierung sei teuer, dabei gar nicht nötig, anfällig für Wetterschäden und auch noch umweltschädlich.

 Die Regiobahn ist wichtig für die Pendler im Mettmann.

Die Regiobahn ist wichtig für die Pendler im Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Geht es nach Erkraths SPD, soll die Regiobahn GmbH auf die geplante (allerdings weit in die zweite Hälfte der 2020er Jahre verschobene) Elektrifizierung ihrer Schienen-Infrastruktur verzichten und stattdessen batterieelektrische Triebwagen für die S28 einsetzen. Das hat die Partei für den nächsten Mobilitätsausschuss beantragt.

Begründung: Auf dem westlichen Ast der Regiobahn verkehrten ausschließlich dieselhydrauliche Triebwagen der Bauart Integral, auf dem östlichen Abschnitt seien außerdem mit Dieselloks bespannte Güterzüge für den Kalkverkehr im Einsatz. Die kostenträchtige Elektrifizierung von Bahnstrecken lohne sich aber nur dort, wo schwere und schnellfahrende Züge zum Einsatz kämen, meint die SPD, die in Uli Schimschock einen erfahrenen Eisenbahner in ihren Reihen hat.

Der Platzbedarf für Masten und den gebotenen Sicherheitsabstand zur Vegetation sei immens. Dafür müssten, gerade im östlichen Streckenast, tausende Bäume gefällt werden. „Aus Klimaschutzgründen ist dies abzulehnen“, schreibt die SPD in ihrem Antrag. Elektrifizierte Bahnstrecken seien zudem bei extremen Wetterereignissen wie beispielsweise Sturm sehr anfällig. Ein umgestürzter Baum im Gleisbereich lasse sich zwar noch relativ schnell entfernen. Eine heruntergerissene Fahrleitung mache aber umfangreiche Reparaturarbeiten nötig und gehe mit einem längeren Betriebsausfall der Strecke einher.

„Der Betrieb der S28 mit batterieelektrischen Triebwagen ist in Abwägung dieser Fakten vorzuziehen“, meint die SPD. Die rund 48 Kilometer lange Strecke der S28 teile sich grob in zwei Abschnitte: Die Infrastruktur der Regiobahn mit rund 23 Kilometern ohne elektrische Fahrleitung und die Infrastruktur der DB mit rund 25 Kilometern unter Fahrleitung. Daher würde der neue batterieelektrische Triebwagen etwa zur Hälfte mittels Fahrleitung und zur anderen Hälfte mittels Batterie betrieben werden können  – für diese neue Technologie ein idealer Einsatzbereich.

Die SPD spricht sich dafür aus, die Regiobahn beim Wort zu nehmen, denn auf deren Internetseite heiße es, sie sei offen für Innovationen und neue Techniken, da diese effizienteres und zuverlässigeres Arbeiten garantierten.

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