Sport Stacking Lieber Bügelbrett als Küchentisch

Der Hildener Moritz Dudda ist mehrfacher Weltmeister im Sport Stacking. Der 25-Jährige wurde durch zwei Fernsehbeiträge auf die noch junge Sportart aus den USA aufmerksam. Ihn fasziniert die Kombination aus Schnelligkeit und Koordination.

Wenn am 24. und 25. Mai in Essen die "2. Sport Stacking German Open" über die Bühne gehen, wird auch der Hildener Moritz Dudda versuchen, sich einen weiteren Titel zu holen. Weltmeister ist er allerdings schon. Der 25-jährige Sportstudent kehrte von dem Wettkampf Anfang April in Denver/Colorado — organisiert von der World Sport Stacking Association — mit einem WM-Titel im Doppel sowie drei Vizeweltmeistertiteln in den Staffeln und einem zweiten, vierten und siebten Platz in den Einzelwettbewerben zurück.

Sport Stacking ist ein Geschicklichkeitswettbewerb, bei dem mit einem Satz von Kunststoffbechern in bestimmter Reihenfolge Pyramiden auf- und wieder abgestapelt werden müssen. Seinen Ursprung hat das Stacking in Amerika, wo es insbesondere in Schulen schon seit vielen Jahren Wettbewerbe gibt. Dudda wurde durch zwei Fernsehauftritte von Stacking-Sportlern bei Stefan Raab und Günther Jauch im Jahre 2005 aufmerksam. "Ich war fasziniert, wie hier Koordination und Schnelligkeit kombiniert werden und habe mir gleich einen Satz Becher bestellt", berichtet er.

Das Gute an diesem Sport sei, dass man ihn auch mit kleinem Geldbeutel betreiben kann. Vorausgesetzt, man will nicht gleich zu Wettbewerben in die Staaten aufbrechen. Dudda musste die Reise in die USA nämlich selbst finanzieren. Die Grundausstattung — zwölf Becher, eine Tragetasche und eine Anleitungs-DVD — ist hingegen schon für 15 Euro zu haben. Und dann können zu Hause schon die Hände fliegen: Ein glatter Küchentisch sei allerdings nicht geeignet, eher ein Bügelbrett, erläutert der frischgebackene Weltmeister. Als Unterlage für den Tisch gibt es auch spezielle Matten, ähnlich den Mousepads für den Computer, nur etwas größer. Sie verhindern das Wegrutschen der Becher beim Stapeln und dämpfen die Geräusche.

Und schon hat Dudda für eine Demonstration seine Becher in zwei Sechserstapeln vor sich aufgebaut, um einmal einen Cycle — die Königsdisziplin — zu demonstrieren. Ruckzuck stehen drei Pyramiden — zwei à drei und eine mit sechs Bechern — vor ihm. Sie sind genauso schnell wieder abgebaut, und es folgen zwei Pyramiden à sechs Becher. Dann werden zwei Becher links und rechts beiseite gestellt, die übrigen zehn zu einer Pyramide aufgetürmt. Die beiden Außenbecher werden gedreht, und dann wird alles wieder abgestapelt. 11,7 Sekunden zeigt die Stoppuhr danach an. Der zweite Versuch klappt in 9,8 Sekunden. Da kann der Unbeteiligte den fliegenden Händen kaum noch folgen. Im Trainingslager habe er einmal sogar 7,83 Sekunden geschafft, berichtet Dudda. Den WM-Titel in seiner Altersklasse gab es für 8,66 Sekunden. Er wurde mit seinen 9,5 Sekunden Vierter.

Dudda studiert Sportwissenschaften und möchte später im Bereich Sportmanagement mit den Schwerpunkten Marketing, Sponsoring und Eventorganisation arbeiten. Erfahrungen sammelt er als Promotion-Mitarbeiter des Essener Herstellers der Stapelbecher.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort