Baseball Aus nach 22 Jahren

Die Baseballer der Hilden Wains verlieren durch den Umbau des Sportplatzes Am Kalstert ihre Heimat. Die Stadt verweigert Zuschuss, Bürgschaft und Grundstück für den Bau einer neuen Anlage.

Hilden Der Traum der Wains von einer eigenen Anlage ist geplatzt. Der Rat der Stadt Hilden entschied, der Baseball-Abteilung des SV Ost den Zuschuss von 200.000 Euro, die Bürgschaft für ein Darlehen über 400.000 Euro und das Grundstück für den Bau des Walter-Kirchhoff-Ballparks im Hildener Westen zu verweigern. Den Wains droht in der Itterstadt nach 22 Jahren das Aus, da die Stadt den Ascheplatz Am Kalstert bis 2009 in einen Kunstrasenplatz umwandelt und dann dort Base- und Softball unmöglich ist.

Auch Fusion mit Hochdahl geplatzt

"Unsere Sportart ist nach 22 Jahren tot und in Hilden nach der Entscheidung nicht mehr lebensfähig", macht Wains-Abteilungsleiter Oliver Reinehr deutlich. Derzeit nehmen fünf Mannschaften am Ligabetrieb teil. Außerdem war ein Juniorinnen-Team im Aufbau. Die Bambini ab zwei Jahren spielen sogenanntes "Tee-Ball", zudem war eine Hobby-Softball-Gruppe in Planung. Im Falle eines Stadionbaus hätten 45 Sportler der Hochdahl Neandertaler die zurzeit 175 Wains-Mitglieder bereichert.

Werbeträgerinnen für die Stadt

"Es ist schwer nachzuvollziehen, dass die sogenannte Sportstadt Hilden die Perspektiven durch Baseball nicht sieht. Wir machen eine hervorragende Jugendarbeit und bekamen bisher nur positives Feedback für unser gutes Vereinsmanagement", wundert sich Reinehr. "Außerdem tragen unsere Bundesliga-Softballerinnen den Namen Hilden bis nach Berlin, Hamburg und sogar in die USA", bestätigt er.

Kosten über die Hälfte reduziert

Bereits am 13. Dezember 2006 hatte der Rat einen Antrag der Hilden Wains für eine Bürgschaft über 900.000 Euro abgelehnt. Der Verein stellte ein neues Konzept auf, das die Kosten um über die Hälfte reduzierte, und startete eine große Spendenaktion. Dennoch setzten sich nur die FDP und die Bürgeraktion (BA) für den Bau ein, SPD und CDU sprachen sich dagegen aus.

Spieler suchen sich andere Vereine

"Es scheint leichter eine Raumstation auf dem Mars zu errichten, als ein Baseballstadion in Hilden", macht Oliver Reinehr seinem Ärger Luft. Ein Wunder erwartet er nun nicht mehr. Ein Umzug auf den Ascheplatz an der Schützenstraße ist ebenfalls keine Option, so Reinehr. "Ich gehe davon aus, dass unsere Sportler sich andere Vereine in der Umgebung suchen. Schließlich haben wir nun nichts mehr zu bieten", stellt der Abteilungsleiter enttäuscht fest.

(RP)
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