Erkrath Chor wagt sich an neue Ufer

Erkrath · Der Projektchor der St. Franziskus Gemeinde Hochdahl liefert ein gelungenes, modernes Musical ab. Die ganze Gemeinde ist eingeladen, am Abendmahl teilzunehmen.

Das Musikspiel besteht aus Textpassagen und aus Chormusik, die sich dramaturgisch ergänzen. Die Sängerinnen und Sänger mischen sich unter die Zuschauer.

Das Musikspiel besteht aus Textpassagen und aus Chormusik, die sich dramaturgisch ergänzen. Die Sängerinnen und Sänger mischen sich unter die Zuschauer.

Foto: Dietrich Janicki

Zum Glauben an Gott zurückzufinden, den rechten Weg in kleinen Schritten zu erreichen und sich nicht vor Ungerechtigkeit und Falschheit in unserem Leben zu beugen – diesen flammenden Aufruf richtete der Projektchor der St. Franziskus Gemeinde Hochdahl an die Zuhörer der voll besetzten Heilig-Geist Kirche.

Mit der gelungenen Aufführung eines modernen Musicals, das sechs Schritte aus Angst und Unfreiheit in die Freiheit analog zu dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten in das gelobte Land in Szene setzte, beeindruckte der Chor durch Ideenreichtum und innere Überzeugung. Auf einem Bahnhof treffen Unbekannte aufeinander und geben die Ängste der Menschen, den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein, zu erkennen.

"Vertraut auf Gott"

Zu der Melodie des Gefangenen Chores aus Verdis Oper Nabucco wird der erste Schritt raus aus der Knechtschaft in Richtung Freiheit getan. Das Ineinanderflechten der frohen Botschaft der Weihnachtsgeschichte und dem Hilferuf der Israeliten, die in Ägypten unter Fron und Sklaverei litten und Gott anriefen, ging über in die Arie aus dem Elias von Mendelssohn: "Tröste mein Volk". Hoffnung und Zweifel, den Weg in die Freiheit zu schaffen, führen zum Gebet: Komm, Herr, komm in der Nacht.... wir sind müde, wir haben Angst, sollen wir nicht besser bleiben? Und die Stimme sagt: "Vertraut auf Gott. Nehmt den Weg durch das Meer. Nicht den Regeln der Gesellschaft sollt ihr folgen, nicht einmal denen der Kirche. Gott ist wirklicher als die Umwelt" und der Chor singt: Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchen dir Hilfe kommt.

Gefahren auf dem Weg

Die Gefahren, die der Weg aus Ägypten für den Einzelnen birgt – Hunger, Durst oder gar der Tod – werden in Ängste gepackt. Mancher Wunsch wird laut, doch lieber in Knechtschaft aber an den Fleischtöpfen Ägyptens zu verbleiben, nicht solche Risiken einzugehen - brennend heißer Wüstensand, .... dort wo die Blumen blüh'n. Aber Gott lässt nicht locker und nochmals erklingt aus dem Elias: Höre, Israel!! Und endlich überwiegt die Zuversicht: Gott ist größer, wenn auch immer noch Zweifel bestehen, aber nun ist es der Zweifel an sich selbst: warum glauben wir, alles besser zu können, warum ist Gott uns nicht wichtiger? Aber die Zweifel werden besiegt, das große Halleluja aus dem Messias erschallt voller Inbrunst und wird direkt übergeleitet zu "Jesus Christ, Superstar: Come on in Jerusalem. Wie tröstlich, dass der Mensch angekommen ist. Die Worte der Bergpredigt: Selig sind, die da ...... leiten über zum (Abend-)Mahl, dem Zeichen der Freiheit und die Gemeinde wurde eingeladen, an diesem Mahl mit Brot und Wein teilzunehmen. Es war die beeindruckende Aufführung eines christlichen Werkes, das von Simon Görtz und Bernd Staßen initiiert, gefördert, komponiert und von einem kleinen Orchester vorzüglich begleitet wurde, die Botschaft verkündend: Wagt euch zu den Ufern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort