Mettmann 900 i-Dötzchen: Fuß vom Gas

Mettmann · In Mettmann, Erkrath und Wülfrath machen sich in der nächsten Woche 900 Kinder erstmals auf den Schulweg. Die Eltern sind bei der Vorbereitung der i-Dötzchen besonders gefordert.

 In Mettmann gilt die Kreuzung Beethovenstraße / Gruitener Straße als gefährlich für Schulkinder.

In Mettmann gilt die Kreuzung Beethovenstraße / Gruitener Straße als gefährlich für Schulkinder.

Foto: Dietrrich Janicki

Für 900 Kinder in Mettmann, Erkrath und Wülfrath beginnt in der nächsten Woche ein neuer Lebensabschnitt: Sie gehen zur Schule. Damit sie sich auf dem Weg sicher bewegen können, haben sie geübt und üben sie noch. Im Kindergarten, mit der Polizei und hoffentlich mit Eltern. "Die Erwachsenen sind die Vorbilder. An ihnen orientieren sich die Kinder", betont Sigrid Haar, Leiterin des Mettmanner Kindergartens Händelstraße, die besondere Verantwortung der "Großen".

 Abbiegende Autos bei "Grün" sind für Kinder an der Kreuzung Mettmanner Straße / Goethestraße in Wülfrath schwierig einzuschätzen.

Abbiegende Autos bei "Grün" sind für Kinder an der Kreuzung Mettmanner Straße / Goethestraße in Wülfrath schwierig einzuschätzen.

Foto: Janicki, Dietrich

Auch die Polizei weist darauf hin, dass die Aufsichtspflicht auf dem Schulweg bei den Erziehungsberechtigten liegt. Den Weg zur Schule sollten die Eltern bereits in den Ferien mit ihren Kindern abgehen. Dazu gehöre auch die Auswahl des sichersten, nicht des kürzesten Schulweges. Gefahrenpunkte sollten erläutert, Verkehrszeichen erklärt werden. Vor allem, so der Rat der Kreispolizei: Zeitdruck vermeiden.

Gefährliche Abbieger

Ein besonderes Problem sind für Kinder beampelte Überwege an Kreuzungen, an denen abbiegender Verkehr gleichzeitig mit den Fußgängern "Grün" hat. Beatrice Kraemer, Leiterin des katholischen Kindergartens St. Joseph Wülfrath, kann dies regelmäßig vor der Haustüre beobachten. Die Tagesstätte liegt nur wenige Meter von der Einmündung Goethestraße/Mettmanner Straße entfernt. Viele Kinder müssen auf dem Weg zum Kindergarten die Goethestraße an der Ampel überqueren. Wenn sie Grün sehen, gilt dies allerdings auch für Linksabbieger auf der Mettmanner Straße. "Oft beachten sie die Fußgänger nicht", sagt Kraemer. Dazu komme, dass die Grünphase für kleine Kinder sehr kurz sei. "Wenn sie Rot sehen, springen sie verunsichert mitten von der Straße wieder zurück." Probleme mit abbiegendem Verkehr beobachtet auch Sigrid Haar immer wieder an der Fußgängerampel Beethovenstraße/Gruitener Straße/Vogelskamp. "Die Kinder sind sehr irritiert, wenn sie Grün haben und dennoch ein Auto auf sie zurollt." Ähnliches erleben junge Verkehrsteilnehmer in Erkrath etwa an der Kreuzung Bahnstraße/Kreuzstraße. Schwierig wird es für Grundschüler auch, wenn Autofahrer an Zebrastreifen nicht halten. Beispielsweise auf dem Weg zur Bavierschule in Erkrath an der Straße Zur alten Post.

Elf Unfälle

Auf die neue Situation in der nächsten Woche einstellen müssen sich auch die motorisierten Verkehrsteilnehmer. "Brems Dich, Schule hat begonnen" heißt es auf den Bannern, die die Verkehrswacht aufgehängt hat. "Im Jahr 2011 gab es in den zehn Städten des Kreises Mettmann 19 Schulwegunfälle", so der Leiter der Verkehrsunfallpräventionsdienststelle, Polizeihauptkommissar Bernd Hildebrand. Im ersten Halbjahr 2012 ereigneten sich im Kreis Mettmann elf Schulwegunfälle. Jeder Unfall ist einer zu viel, deshalb mahnt die Polizei: Fuß vom Gaspedal.

(RP/ila)
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