Meerbusch Stadt lässt Unkraut jetzt verdampfen

Meerbusch · Mit einer neuen Methode will Meerbuschs Friedhofsverwaltung umweltschonend für gepflegte Wege und Plätze sorgen: Sie lässt Brennessel- und Löwenzahnbüschel, die sich am Randstein der Friedhofswege eingenistet haben, einfach verdampfen.

 Olaf Przygodda verdampft Unkraut auf dem Büdericher Friedhof.

Olaf Przygodda verdampft Unkraut auf dem Büdericher Friedhof.

Foto: Stadt

Ein kräftiger Zug an der Zünderschnur, der Kompressor springt an. Ein paar Sekunden vergehen, dann ein Zischen, Wasserdampf steigt auf, und schon fließt 100 Grad heißes Wasser durch eine Spezialdüse auf die Wildkräuter. Wo früher umweltbelastend mit Herbiziden gearbeitet wurde, um wucherndem Unkraut Herr zu werden, setzt die Stadt jetzt auf Chemieverzicht. "Auf den städtischen Friedhöfen in Meerbusch ist das Verfahren mittlerweile Standard", berichtet Michael Betsch, Leiter des Fachbereichs Grünflächen. "Wir haben ein wirksames Verfahren und schonen außerdem die Umwelt."

"Wave-Methode" nennt sich dieses Verfahren, das ausschließlich auf die Wirkung des siedend heißen Wassers setzt. So funktioniert es: Das Wasser zerstört das Eiweiß in der Pflanze und lässt es gerinnen. Blätter und Stängel verfärben sich bräunlich und sterben ab. Auch die Wurzeln werden durch die Hitze angegriffen. "Damit genügen drei bis vier Durchgänge im Jahr, um die Wege auf unseren Friedhöfen umweltfreundlich wildkrautfrei zu halten", erklärt Betsch. Vor allem auf nicht gepflasterten Wegen habe die "Wave-Methode" in der Probephase gut funktioniert. Die zugehörige Technik samt Wassertank ist auf einem wendigen Elektromobil montiert.

(RP)
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