Meerbusch Parteien wollen Anti-Damblon-Bündnis

Meerbusch · Für die Wahl des neuen Meerbuscher Bürgermeisters hatten sich FDP, SPD, Grüne, UWG und Zentrum auf eine gemeinsame Kandidatin verständigt: die Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage. Die sagte nun ab.

 Hatte am 17. Januar erklärt, dass er neuer Bürgermeister werden will: Werner Damblon (CDU).

Hatte am 17. Januar erklärt, dass er neuer Bürgermeister werden will: Werner Damblon (CDU).

Foto: Dackweiler

Um den CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Werner Damblon als möglichen neuen Meerbuscher Bürgermeister zu verhindern, arbeiten die übrigen Parteien an einem gemeinsamen Kandidaten. Im Mai 2014 wählen die Meerbuscher einen neuen Bürgermeister; Dieter Spindler (CDU) hatte im RP-Interview angekündigt, sein Amt vorzeitig zur Verfügung zu stellen.

 Wurde von SPD, FDP, Grünen, UWG und Zentrum gebeten, zu kandidieren: Angelika Mielke-Westerlage (CDU).

Wurde von SPD, FDP, Grünen, UWG und Zentrum gebeten, zu kandidieren: Angelika Mielke-Westerlage (CDU).

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Bei einem Treffen von Vertretern von SPD, FDP, Grünen, UWG und Zentrum fiel die Wahl ausgerechnet auf eine Frau mit CDU-Parteibuch: Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage. "Unsere Kriterien sind: Der Bürgermeisterkandidat muss über Verwaltungserfahrung verfügen, er muss repräsentieren können und gute menschliche Eigenschaften haben", erklärte Meerbuschs SPD-Vorsitzende Heidemarie Niegeloh. Eigenschaften, die ihrer Ansicht nach, aber auch nach Auffassung der anderen Parteichefs, Mielke-Westerlage augenscheinlich erfüllt.

Sie fragten die Erste Beigeordnete nämlich, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen könne. Dem Vernehmen nach hätten in diesem Fall die nicht-christdemokratischen Meerbuscher Parteien auf eigene Kandidaten verzichtet.

"Bevor Werner Damblon seine Kandidatur bekanntgab, kam er zu Beginn des Jahres zu mir", berichtete Angelika Mielke-Westerlage gestern auf Anfrage. "Er sagte mir, er sehe zwei mögliche Kandidaten der CDU: sich und mich." Sie habe ihm damals gesagt, sie habe noch nicht intensiv über eine Kandidatur nachgedacht — und ihm ihre Unterstützung zugesagt. "Als nun die fünf Parteien mich gefragt haben, hatte das eine besondere Qualität für mich. Ich habe allerdings gleich deutlich gemacht, dass ich mir nicht vorstellen könne, mich als Gegenkandidat zu Werner Damblon aufstellen zu lassen."

Für sie sei das Thema damit eigentlich erledigt gewesen. Doch dann wurde sie erneut eingeladen. Denn noch könnte ja auch die CDU Mielke-Westerlage aufstellen. Noch haben die Christdemokraten ihren Bürgermeisterkandidaten nicht gewählt. "Es war eine der schwierigsten Lebensentscheidungen, die ich treffen musste", berichtet Mielke-Westerlage. Sie habe sich mit ihrer Familie beraten, sich letztlich aber gegen eine Kandidatur entschieden. "Ich stehe für das Amt des Bürgermeisters 2014 nicht zur Verfügung." Mit eine Rolle gespielt habe bei ihrer Entscheidung auch die Sorge, dass eine lange Zeit ins Land gehen würde, bis ein neuer Dezernent gefunden wäre.

Auch nach der Absage sind die anderen Parteien weiter auf der Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten. "Das geht auch gar nicht gegen Herrn Damblon", betont Andreas Brauer von der UWG. "Es geht schlicht um die Frage, wer der geeignetste Kandidat für dieses wichtige Amt ist." Für die SPD ist auch unerheblich, ob der Kandidat Meerbuscher ist. "Er muss aber zu Meerbusch passen", sagt Niegeloh. Auch eine Suche per Anzeige sei denkbar.

Bereits vor vier Jahren wollten die Parteien eine Allianz gegen den damaligen CDU-Bürgermeister-Kandidaten Dieter Spindler schmieden. Doch bei der Wahl präsentierte jede Partei ihren eigenen Kandidaten.

(RP)
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