Meerbusch Mehr Übernachtungen in Meerbusch

Meerbusch · Entgegen dem Landestrend steigt die Zahl der Übernachtungen in Meerbusch an. Allerdings kommen deutlich weniger Gäste aus dem Ausland. Und: Die Touristen bleiben nicht mehr so lange hier

 Andreas Krause, Inhaber des Hotels "Zum Deutschen Eck", hat in diesem Frühjahr weniger Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Im Herbst finden in Düsseldorf mit der "K", der "GDS" und der "Medica" noch drei publikumsstarke Messen. "Da rechne ich mit deutlich mehr Gästen", sagt Krause.

Andreas Krause, Inhaber des Hotels "Zum Deutschen Eck", hat in diesem Frühjahr weniger Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Im Herbst finden in Düsseldorf mit der "K", der "GDS" und der "Medica" noch drei publikumsstarke Messen. "Da rechne ich mit deutlich mehr Gästen", sagt Krause.

Foto: Ulli Dackweiler

Irgendwo gibt es immer jemanden, der alles ganz genau nachzählt. Das Statische Landesamt in Nordrhein-Westfalen registriert die Zahl der Übernachtungen von Touristen im ganzen Bundesland. Nach der neuesten Erhebung schneidet Meerbusch wieder gut ab.

In den 18 Hotelbetrieben der Stadt übernachteten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 16 214 Gäste. Das sind immer noch knapp 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt Meerbusch über dem Landestrend, denn in ganz Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen um 0,8 Prozent zurückgegangen. Gezählt werden nur Betriebe ab zehn Betten. In Meerbusch stehen laut Statistik 957 Betten zur Verfügung.

Allerdings — und das ist der Wermutstropfen in der Meerbuscher Statistik — sank die Zahl der Gäste aus dem Ausland. Waren es von Januar bis Juni 2012 noch 11 010 Übernachtungen ausländischer Gäste, ging die Zahl in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 6973 zurück. Das ist ein Minus von 36,7 Prozent. Und: Die Gäste aus dem Ausland bleiben auch nicht mehr so lange hier. Im Schnitt liegt die Aufenhaltsdauer aller Gäste in Meerbusch bei 4,5 Tagen, bei den Gästen aus dem Ausland sind es 2,7.

Allerdings: Die Zahlen dürften schon in den nächsten Monaten deutlich nach oben schnellen. Im benachbarten Düsseldorf finden im Herbst noch einige in der Regel auch von Gästen aus dem Ausland sehr gut besuchte Messen statt. Dazu gehört unter anderen die nur nur alle drei Jahre stattfindende international stark beachtete Kunststoffmesse "K", die im Oktober eröffnet wird. Auch die Schuhmesse "GDS" Mitte September sowie die "Medica" im November zieht erfahrungsgemäß internationales Publikum an, das länger als einen Tag die Messe besucht. Messegäste, die in Meerbusch übernachten, profitieren von der schnellen Verbindung über die Autobahn 44.

Im Schnitt sind die 18 Meerbuscher Beherbungsbetriebe zu 39,8 Prozent ausgelastet. Die 228 Hotels und Pensionen in der Landeshauptstadt können sich da mit 45,5 Prozent über eine deutlich bessere Auslastung freuen. Meerbusch und die übrigen Kommunen des Rhein-Kreises Neuss hatten sich erst vor kurzem entschlossen, in punkto Tourismus verstärkt mit Düsseldorf zusammen zu arbeiten. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers, Hans Jürgen Petrauschke, Landrat im Rhein-Kreis Neuss, und sein Mettmanner Kollege Thomas Hendele unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung. Vorgesehen ist eine stärkere Zusammenarbeit im Bereich Kultur: So soll der musikalische Nachwuchswettbewerb "Tontalente" in die Region ausgedehnt, bei der Suche nach Probe- und Atelierräumen für junge Künstler sowie bei Aktionen wie "Offene Ateliers" oder "Kunstpunkte" kooperiert werden.

Die Aktionen sollen gegenseitig beworben und gemeinsam vermarktet werden. Ziel sei es, die Position der gemeinsam aufgestellten Kultur- und Tourismusregion im Rheinland zu stärken, sagte Elbers. Meerbusch bleibt aber auch für Gäste interessant, die abends gerne nach Düsseldorf fahren, tagsüber aber gerne die Angebote in der Natur wahrnehmen. Für diese Zielgruppe hat die Stadt Meerbusch eine Wanderkarte mit verschieden langen Touren und einen Flyer "Meerbusch mit Rad und Rolle" herausgebracht, in denen auch Sehenswürdigkeiten beschrieben werden.

(RP)
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