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Meerbusch Karneval: Kein Alkohol für Jugendliche

Meerbusch · Mit einem Brief an alle Eltern warnt das Jugendamt vor den Risiken des Alkoholkonsums. An den jecken Tagen sind Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei in Meerbusch unterwegs, um Minderjährige davon abzuhalten, zu trinken.

Jugendliche, die so betrunken sind, dass sie kaum noch sprechen können, die im Vollrausch hilflos umhertorkeln - an Karneval sind solche Szenen häufig zu beobachten. An Weiberfastnacht trinken Schüler sogar oft schon auf dem Weg zur Schule. Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei kontrollieren deshalb in Meerbusch an den jecken Tagen gemeinsam, etwa an einschlägigen Treffpunkten von Jugendlichen und in der Umgebung von Schulen. Fallen den Beamten betrunkene Minderjährige auf, werden in der Regel die Eltern informiert, die ihre Kinder dann abholen müssen, erklärt Polizeisprecherin Diane Drawe. Wenn sich die Betroffenen bereits in einer hilflosen Lage befinden, muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Es sei im Einzelfall nicht zu verhindern, dass Jugendliche trotzdem Alkohol konsumierten, sagt Susanne Rieth vom Jugendamt. Um dem präventiv entgegenzuwirken, hat das Jugendamt einen Elternbrief für die siebten, achten und neunten Klassen an die Schulleitungen verschickt. "Wir wollen das Thema gerade jetzt noch mal anstoßen, damit in den Familien darüber gesprochen wird und die Kinder klare Verhaltensregeln bekommen", sagt Peter Annacker, Leiter des Fachbereichs Soziales und Jugend.

Das Jugendamt appelliert darin an die Eltern: Wenn sie mitbekommen, dass Alkohol an Minderjährige verkauft wurde, sollten diese unbedingt Anzeige erstatten. Auch Wirte sollten bei Problemen gezielt angesprochen werden. "Bei jeder Veranstaltung muss es nach dem Gaststättengesetz ein alkoholfreies Getränk geben, das bei gleicher Menge nicht teurer als das billigste alkoholische Getränk ist", sagt Annacker. Außer den gesundheitlichen Risiken ist nach Erfahrungen des Jugendamtes die Gefahr von Unfällen im Straßenverkehr für alkoholisierte Jugendliche besonders hoch. Zudem komme es im alkoholisierten Zustand immer häufiger zu Gewalttaten. Um ihre Kinder zu schützen, sollten Eltern jederzeit wissen, wo sie sich aufhalten und mit wem sie unterwegs sind, sagte Rieth. Besonders der Nachhauseweg sollte im Voraus geregelt werden.

Burkhard Wahner, Schulleiter der Realschule Osterath, hat die Hinweise der Stadtverwaltung an die Eltern weitergeleitet. "Es ist aber schwer zu sagen, ob so ein Brief etwas bringt, oder nur belehrend wirkt", sagt er. Mehr verspricht sich Wahner da von der Aufklärung über die Gefahren von Alkoholkonsum, die in den letzten Wochen auch im Unterricht stattgefunden hat. "Für besonders wichtig halte ich, dass die Eltern Vorbilder sind und den Kindern vorleben, dass man feiern kann, auch ohne zu viel zu trinken", sagt er. Eine Feier in der Schule in Osterath wird es nicht geben. Bis 11.11 Uhr findet normaler Unterricht statt, einige Schüler kommen erfahrungsgemäß im Kostüm. Danach dürfen sie nach Hause gehen. Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls vom Mataré-Gymnasium hat es in diesem Jahr leicht: Die Schule bleibt sowohl an Altweiber als auch am Karnevalsfreitag geschlossen. Der Freitag ist ein beweglicher Feiertag, der Donnerstag ein Ausgleichstag. Das erspart den Lehrern einiges an Arbeit: "Sonst haben wir auf dem Schulhof immer verstärkt kontrolliert", sagt der Schulleiter.

(tak)
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