Leverkusen Wann fährt der Aufzug wieder?

Leverkusen · Seit Wochen außer Betrieb und keine Reparatur in Sicht - die FDP-Ratsgruppe macht Druck wegen des kaputten Lifts an der Bahnhofsbrücke Opladen.

 Ein Zettel informiert die Bürger, dass der Aufzug defekt ist. Von einer Reparatur ist (noch) nicht die Rede.

Ein Zettel informiert die Bürger, dass der Aufzug defekt ist. Von einer Reparatur ist (noch) nicht die Rede.

Foto: Hauser

Seit Ende Februar streikt er, der Aufzug im Treppenturm der Bahnhofsbrücke in Opladen. Und so ist dem FDP-Ratsherrn Friedrich Busch nun "der Kragen geplatzt", wie es in einer Mitteilung des Liberalen heißt, die bezeichnenderweise mit "Es reicht!" überschrieben ist.

Es sei mehr als eine Zumutung, wettert Busch, dass der wichtigste Aufzug in der Stadt seit mehr als drei Wochen defekt sei und die Bürger kein Wort darüber erführen, wann er wieder in Betrieb gehe. Die Bahnhofsbrücke sei das "wichtigste Bindeglied zwischen dem Ost- und Westteil der Neuen Bahnstadt", und für viele Menschen bedeute der Ausfall ein mühevolles Treppensteigen. Und das treffe nicht eine kleine Gruppe. "Laut Angaben der Stadt Leverkusen nutzen circa 10.000 Personen täglich die Bahnhofsbrücke."

Doch wer ist für das Lift-Fiasko verantwortlich? Silvia Krüger von der Bahnstadt verweist an die Technischen Betriebe der Stadt (TBL), die für die Wartung zuständig seien. Deren Vorstand Wolfgang Herwig wiederum erinnert daran, dass die Bahnstadt seinerzeit den Aufzug bestellt und durch den TÜV hatte absegnen lassen.

Seit Oktober 2017 sind die TBL für die Wartung zuständig. Seither ist der Aufzug zwei Mal kaputt gewesen, vom 16. bis zum 25. Januar und nun seit dem 20. Februar. "Wir können noch nicht genau sagen, wann der Aufzug repariert wird", räumt Herwig ein. "Ersatzteile müssen bestellt werden." Ratsherr Friedrich Busch hat vernommen, diese Teile müssten extra aus Italien angefordert werden. Wolfgang Herwig erklärt: "Hersteller und Lieferanten sitzen in Deutschland, aber in einer globalisierten Welt kann es sein, dass Ersatzteile einen längeren Weg nehmen." Die Zusammenarbeit mit der Aufzugfirma, die in Hamburg sitzt, sei nicht optimal. "Wir müssen da hinterhertelefonieren."

Ulrich van Acken, seinerzeit Projektleiter für die Bahnhofsbrücke, sagt: "Die Anzahl der Fahrten des Aufzugs wurden auf 100.000 pro Jahr geschätzt." Tatsächlich seien es 300.000 Fahrten. Seit der Inbetriebnahme im Dezember 2015 sei der Lift anfällig für Störungen gewesen. Van Acken schaut in einer Statistik nach, die er von Juli 2016 bis August 2017 geführt hat. "In dieser Zeit gab es 32 Störungen, davon 17 durch unsachgemäße Behandlung." Sprich: Vandalismus.

Den Zorn der Bürger kann Ulrich van Acken durchaus verstehen: "Ich habe am Dienstag selber vor dem Aufzug gestanden und mich geärgert."

(s-g)
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