Leverkusen Veranstaltungen droht das Aus

Leverkusen · Der Förderverein Neulandpark steht vor einer schwierigen Entscheidung: Nachdem die Irish Days am Wochenende – auch wegen enormer Sicherheitsauflagen – zum finanziellen Fiasko wurden, stehen einige Events auf der Kippe.

Der Förderverein Neulandpark steht vor einer schwierigen Entscheidung: Nachdem die Irish Days am Wochenende — auch wegen enormer Sicherheitsauflagen — zum finanziellen Fiasko wurden, stehen einige Events auf der Kippe.

Werner Nolden hatte es bereits vorausgeahnt: "Die fetten Jahre sind vorbei", hatte der Veranstalter von Großereignissen wie den "Kölner Lichtern", der Opladener Bierbörse oder dem Schlebuscher Schützen- und Volksfest im Wuppermann-Park zu Beginn dieser Woche gegenüber unserer Zeitung erklärt.

Vor allem die davonlaufenden Kosten für strenger gewordene Sicherheitsauflagen von Bund und Land führten dazu, dass für die Organisatoren von Events am Ende kaum noch etwas übrig bleibe. Manch einer werde da wohl auch ins Nachdenken kommen, ob er sein Fest oder Konzert überhaupt noch durchführen kann, hatte Nolden geargwöhnt.

Dickes Minus eingefahren

Die Worte waren fast prophetisch: Denn jetzt hat es einen Leverkusener Veranstalter kalt erwischt, der im Jahresverlauf gleich für mehrere attraktive Ereignisse steht: den Förderverein Neulandpark. Der hat sowohl den nordischen Weihnachtsmarkt, als auch das Frühlingsfest und die Irish Days in seiner Verantwortung. Doch gerade das irische Musikfestival hat am vergangenen Wochenende zu einem dicken Minus in der Bilanz geführt.

Armin Kühler, Veranstaltungsmanager im Fachbereich Stadtgrün, betreut den Förderverein von Seiten der Stadt Leverkusen aus. Er bestätigte jetzt auf Anfrage unserer Zeitung: "Der verregnete Sonntag hat einen herben Verlust verursacht." Schon nach dem Wihnachtsmarkt im vergangenen Jahr, bei dem man noch mit einem blauen Auge davongekommen war, sei im Verein gewarnt worden: "So etwas darf uns nicht allzu oft passieren." Nach dem neuerlichen, deutlich herberen Rückschlag müsse sich der Vorstand, "ernsthaft Gedanken machen, ob und in welcher Form das Veranstaltungsangebot noch weiter aufrecht erhalten werden kann", sagt Kühler.

Auch er hat ausdrücklich die behördlichen Auflagen als Hauptgrund für das Problem ausgemacht: "Und damit meine ich nicht die Stadt." Die habe im Gegenteil sehr geholfen, etwa benötigte Schilder angeliefert etc. "Aber wenn Sie Notstrombeleuchtung, Ticker zum Besucherzählen, Wachdienst, Lärmschutzkonzept, Feuerlöscher in jeder Bude und vieles mehr mit einrechnen, das wir durch Bundes- und Landesauflagen garantieren müssen, können Sie sich schlechtes Wetter einfach nicht mehr leisten", sagt der Veranstaltungs-Manager.

Ähnliche Gründe hatten bereits Anfang des Jahres die Veranstaltungsagentur "Flying Dolphin" aus Köln nach nur zwei Events zum Rückzug aus dem Neulandpark bewogen. Ursprünglich wollte sie sieben Veranstaltungen bestreiten.

Ein weiterer Veranstalter, der ungenannt bleiben will, erklärte gestern: "Veranstaltungen für 2000 Zuschauer können Sie bei all den Auflagen heute nicht mehr gewinnbringend durchführen. Allein die Vorkosten für Genehmigungen, Gutachten und Ähnliches verschlingen 35 000 Euro." Gagen noch nicht inbegriffen. Er befürchtet: "Es wird ein flächendeckendes Veranstaltungs-Sterben geben."

(RP/rl)
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