Handball Lemgo wird dem LTV alles abverlangen

Leichlingen · Die Reserve des Handball-Bundesligisten hat in der Dritten Liga die meisten Tore bisher geworfen. Die Leichlinger sind gewarnt.

Wenig überraschend steht für die Drittliga-Handballer des Leichlinger TV wieder einmal ein Auswärtsspiel an - die Partie heute (20 Uhr) beim TBV Lemgo II ist die dritte in der Fremde hintereinander, drei weitere folgen. Der Grund dafür ist bekannt: Die Renovierung der Sporthalle in Leichlingen nach einem Wasserschaden, die sich bis November hinziehen wird. Das ist mit ein Grund, warum der LTV derzeit nur drei- statt viermal in der Woche trainieren kann.

Der heutige Gegner hat da ganz andere Voraussetzungen. Die Reserve der Bundesliga-Mannschaft trainiert satte achtmal in der Woche. "Da kann ich auch mit Halle nur von träumen", sagt LTV-Trainer-Manager Frank Lorenzet lakonisch. Die hohe Trainingsintensität der Lemgoer macht sich unter anderem darin bemerkbar, dass sie die meisten Tore in der Liga erzielt haben: 93 in drei Spielen. Allerdings haben sie auch bereits 95 Gegentore kassiert und stehen mit 3:3 Punkten nur auf Rang zehn der Tabelle. Das wird sich aber ändern, glaubt Lorenzet: "Das ist eine Mannschaft, die unter die ersten Fünf kommen wird. Bei denen haben zuletzt der Halblinke Georg Pöhle und der Mittelmann Yannick Löhr gefehlt. Die waren aber letzte Woche wieder da und haben beim 35:33-Sieg bei der SG Schalksmühle-Halver zusammen 15 Feldtore geworfen. Das ist eine erhebliche Qualitätssteigerung. Ich habe mir das Spiel angesehen. Das war schon beeindruckend."

Was die TBV-Reserve so stark macht: "Die haben in Michael Binder und Leif Anton zwei Erfahrene, die die Jungen führen", erklärt Lorenzet und führt aus: "Das sind alles top-ausgebildete, junge Leute, die brennen und in das Bundesliga-Team wollen. Und in Florian Kehrmann haben die auch keinen Unwissenden als Trainer." Der war immerhin als Spieler einer der Bausteine auf dem Weg zum Weltmeistertitel 2007 im eigenen Land, und schult nun unter anderem Lukas Zerbe, den Neffen des früheren Lemgoer Nationalspielers Volker Zerbe, der Namensgeber der Halle ist, in der die Partie heute Abend ausgetragen wird. "Das ist eine kleine, enge Halle, wo die Tore direkt an der Wand stehen. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen", sagt Lorenzet. Hintergrund: Dadurch prallen die Bälle - ob sie ins Tor gehen oder daneben - weit weg, sie müssen umständlich zum Torwart zurückgespielt werden, das Umschaltspiel aus der Abwehr in den Angriff wird so verzögert.

All das lässt Lorenzet dieses Fazit ziehen: "Das wird unsere schwerste Aufgabe bis jetzt. Bei uns muss vieles, vieles besser passen als in den letzten Spielen, wenn wir eine Chance haben wollen. Unmöglich ist das nicht, aber wir sind sicher nicht der Favorit." Immerhin kann der Trainer-Manager auf den kompletten Kader zurückgreifen, auch wenn Kapitän Felix Janssen Schulterprobleme hat. Dafür konnte der lang verletzte Linkshänder David Kreckler wieder voll mittrainieren, so dass Lorenzet auf der rechten Seite wieder mehr Optionen hat.

(RP)
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