Leichtathletik Gemischte Generalprobe

Leichtathletik · Zwischen Familienfest und Leistungssport: Beim Integrativen Sportfest der Leichtathleten des TSV Bayer 04 gingen über 100 Teilnehmer aus neun Nationen an den Start. Eine Wiederholung ist bereits in Planung.

 Unterwegs zur Jahresbestleistung: Die beinamputierte Weitspringerin Vanessa Low landete bei 3,97 Meter.

Unterwegs zur Jahresbestleistung: Die beinamputierte Weitspringerin Vanessa Low landete bei 3,97 Meter.

Foto: Uwe Miserius

Kaum war die Premiere vorbei, waren sich die Verantwortlichen einig: Das Integrative Sportfest des TSV Bayer 04 soll keine Eintagsfliege gewesen sein. "In der Summe waren alle Beteiligten begeistert", berichtete Jörg Frischmann, Geschäftsführer der Behindertensportabteilung.

Daher soll der Wettkampf von behinderten und nicht-behinderten Athleten auch im nächsten Jahr im Kalender stehen. "Die große Kunst wird sein, vor den Paralympics einen Termin zu finden", sagte Frischmann nach einer gelungenen Premiere.

Fünf kontinentale Rekorde

Die Veranstaltung war einerseits Familienfest: So wurde am Rande gegrillt, und Weitspringer Heinrich Popow herzte nach seinem Wettkampf TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen. Andererseits wurde Leistungssport geboten: Mehr als 100 Athleten aus neun Nationen traten auf der Fritz-Jacobi-Anlage an und stellten fünf kontinentale Rekorde auf.

So verbesserte die Niederländerin Marlou von Rhijn die europäischen Bestmarken über 100 Meter (16,02 Sek.) und 200 Meter (33,32 Sek.), ihr Teamkollege Jelmar Bos tat es ihr über 100 Meter gleich (11,82 Sek.). Afrikarekorde stellten Ndodomzi Jonath Ntutu (100 m: 11,06 Sek.) und Diskuswerferin Chanelle van Zyl (23,86 m) auf.

Für zahlreiche Starter war das Sportfest die Generalprobe für die Deutschen Meisterschaften am Wochenende: Die Behinderten kämpfen in Singen, die Nicht-Behinderten in Kassel um Medaillen.

Frischmanns Abteilung stellt dabei einige Kandidaten. "Wir fahren mit mehr als 20 Athleten zur Deutschen und hoffen auf sechs bis acht Titel", sagt der Geschäftsführer. In blendender Verfassung zeigten sich nun die 100-Meter-Sprinter Markus Rehm (11,78 Sek.) und Frederic Heinze (13,29 Sek.) sowie Katrin Green, die über 100 Meter (13,84 Sek.) und 200 Meter (28,67 Sek.) Erste wurde.

Rehm (6,64 m) und Popow (5,98 m) landeten einen Doppelsieg im Weitsprung, während Vereins- und Disziplinkollegin Vanessa Low mit neuer Jahresbestleistung (3,97 Meter) auf Rang drei sprang. Zudem blieb Speerwerfer Mathias Mester mit 39,49 Metern nur knapp unter dem Weltrekord.

Derweil präsentierte sich Aleixo-Platini Menga gut in Form für den Wettkampf in Kassel. Er wolle "überprüfen, ob schon alles passt", sagte der 100-Meter-Läufer vor seinem Start in Leverkusen. Und es passte sehr viel bei ihm: Er siegte in 10,52 Sekunden. Zudem überzeugten bei den Nicht-Behinderten aus Leverkusener Sicht Weitspringer Stefan Preß (7,01 m), der B-Jugendliche Dennis Golin (11,00 Sek. über 100 m) und Weitspringer Christopher Benzenberg (6,85 m), der sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Jena qualifizierte.

Einziger Wermutstropfen des Sportfestes: Der geplante Zehnkampf-Wettbewerb wurde abgesagt, weil sich Nils Büker im Vorfeld einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und die übrigen Disziplinkollegen deshalb nur in Einzelwettbewerben an den Start gingen.

(RP)
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