Fechten Heidemann bei EM unter Druck

Fechten · Es ist wohl eine Mischung aus Druck und aufkeimendem Optimismus, mit der Britta Heidemann Samstagvormittag (ab 10 Uhr) in ihre ersten Gefechte bei der Fecht-Europameisterschaft im englischen Sheffield gehen wird.

 Eine Frau als Aushängeschild ihrer Sportart: Britta Heidemann, aufgenommen für eine Kampagne zur letztjährigen EM in Leipzig.

Eine Frau als Aushängeschild ihrer Sportart: Britta Heidemann, aufgenommen für eine Kampagne zur letztjährigen EM in Leipzig.

Foto: Deutscher Fechter-Bund (Archiv)

Druck, weil die die bisherige Welt-cup-Saison eher durchwachsen verlaufen ist, Optimismus, weil gerade ihr letztes Resultat mit Rang 15 in Sydney aufsteigende Form unterstrich. "Wichtig ist, dass Britta kur vor der EM ihren Aufwärtstrend unter Beweis gestellt hat", befand dann auch Bundestrainer Piotr Sozanski.

"In ihren letzten Turnieren sah es schon ganz gut aus, auch wenn das Ergebnis nicht immer genau das ausgesagt hat. Ich bin daher hoffnungsvoll, was die Europameisterschaft angeht."

Aus Sicht des Deutschen Fechter-Bundes ist die EM "das zweitwichtigste Turnier des Jahres" (Sportdirektor Manfred Kaspar). Die WM im sizilianischen Catania Mitte Oktober wird das Highlight 2011: Hier werden die Weltranglistenpunkte mit dem Faktor 2,5 multipliziert — und darauf basiert dann die Vergabe der Tickets für London 2012.

Diese Sichtweise dürfte mit Heidemanns deckungsgleich sein, schließlich hatte sie schon Ende Mai im RP-Interview betont, die Qualifikation für London 2012 stehe "über allem. Seit meinem Sieg in Peking vor drei Jahren freue ich mich schon darauf, wieder auf Olympia hinzuarbeiten. Das ist mein großes Ziel." Zur Zeit belegte sie Rang 38 der Degen-Weltrangliste.

"Wir hatten auch viel Pech"

Neben dem Einzelwettkampf soll Heidemann auch dafür sorgen, dass mit dem Degen-Team eine Medaille errungen wird. Die deutschen Vorzeigemannschaften brauchen Erfolge, um im Kampf um die Olympiaplätze nicht früh ins Hintertrefffen zu geraten. "Wir sind in unserer Quali der Mitfavorit. Der Auftakt ist uns nicht gelungen, aber bis jetzt hatten wir auch ziemlich viel Pech", sagt Heidemann, "Für eine gelungene Olympiaqualifikation müssen wir mit der Mannschaft bei EM und WM fast schon eine Medaille holen."

Für Olympia qualifizieren sich in den Mannschaftswettbewerben die ersten vier der Weltrangliste sowie das beste Team des jeweiligen Kontinents. Ist eine Mannschaft qualifiziert, dürfen drei Starter des Landes auch im Einzelwettbewerb um Medaillen kämpfen.

(RP/rl)
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