Handball Elfen-Sieg sorgt für reichlich Gesprächsbedarf

Leverkusen · Durch das 31:27 gegen Metzingen erobern die Bayer-Handballerinnen zwar Platz drei zurück, verärgern aber trotzdem ihre Trainerin.

 Hier, in unserer Halle, verlässt nur eine Mannschaft als Sieger den Platz – und das sind wir: So oder ähnlich motivierte Trainerin Heike Ahlgrimm vermutlich ihre Elfen für einen erfolgreichen Schlussspurt gegen Metzingen.

Hier, in unserer Halle, verlässt nur eine Mannschaft als Sieger den Platz – und das sind wir: So oder ähnlich motivierte Trainerin Heike Ahlgrimm vermutlich ihre Elfen für einen erfolgreichen Schlussspurt gegen Metzingen.

Foto: Uwe Miserius

Geduld ist eine Tugend. Und ihrem Publikum und Trainerin Heike Ahlgrimm verlangten Bayers Handballerinnen beim 31:27-(11:14)-Sieg im Heimspiel gegen TuS Metzingen reichlich Geduld ab. Erst in der 51. Minuten legten die Elfen gegen die "TuSsies" genannte Truppe vom Fuß der Schwäbischen Alb erstmals den Spielstand vor (25:24). Der Weg zurück in die Partie führte — wie sollte es anders sein — über eine Grundtugend des Handballspiels: den Kampf.

Der war aus Leverkusener Sicht auch bitter nötig, lief doch spielerisch gerade im ersten Durchgang nicht allzu viel zusammen. Vorne fehlte, auch nach der Rückkehr der zuletzt schmerzlich vermissten Spielmacherin Anne Jochin, zunächst die klare Linie. Durch überhastete Abschlüsse und technische Fehler gerieten die Elfen ins Hintertreffen, weil sie auf der Gegenseite Shenia Minevskaja nie in den Griff bekamen. Das Rückraum-Ass erzielte nicht nur 13 Treffer, sondern setzte auch immer wieder ihre Mitspielerinnen gekonnt und erfolgreich in Szene.

Dass die Wende gelang, verdankten die Elfen neben dem Kampf einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel, wobei sich Jochin besser einfand und die Spanierin Naiara Egozkue Extremado auf der Linksaußen-Position (insgesamt zehn Treffer, davon sechs Siebenmeter) aufdrehte. Doch ohne eine Sahneleistung der Keeperinnen Valentyna Salamakha und Natalie Hagel wäre die Aufholjagd nicht denkbar gewesen, die Bayer zur Halbzeit der Meisterrunde zurück auf den angepeilten dritten Platz geführt hat.

Bei aller Freude über den Ertrag bestand doch angesichts der langen Mängelliste reichlich Gesprächsbedarf. Und so versammelte Ahlgrimm die Ihren nicht nur in der Pause, sondern auch unmittelbar nach dem Schlusspfiff zu einer deutlichen Kabinenpredigt bei verschlossener Tür und erhöhter Lautstärke. Mit Blick auf das Pokal-Abschlussturnier in Leipzig (26./27. April) dürfen sich die Elfen auf zwei harte Wochen einstellen, in denen Einsatz und Moral im Pflichtenheft ganz oben stehen werden, damit es auch spielerisch wieder besser läuft. Denn Illusionen macht sich die Trainerin nicht: "Wenn wir beim Final Four so spielen wie heute, dann werden wir richtig große Probleme bekommen."

In die Rückrunde der Meisterschaftsrunde starten die Elfen am 4. Mai mit der Partie in Oldenburg — wenn es nach ihnen geht, als frisch gebackener Pokalsieger.

Elfen Hagel, Salamakha — Zapf (7), Seidel, Egozkue Extremado (10/6), Verschuren, Heldmann, Latakaite-Willig (2), Glankovicova (1), Naidzinavicius (5/2), Logvin, Jochin (3), Jörgens, Comans (3), M. Münch.

(kre)
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