Fußball Schlebusch wird für seine Nachlässigkeiten bestraft

Leverkusen · Der VfL Leverkusen bleibt in Siegburg erneut ohne Gegentor, der SVS strauchelt, Bergfried und der FCL sind enttäuscht.

 Siegt hoch, stapelt tief: VfL-Trainer Giuseppe Brunetto.

Siegt hoch, stapelt tief: VfL-Trainer Giuseppe Brunetto.

Foto: UM (Archiv)

Landesliga: Siegburger SV — VfL Leverkusen 0:3 (0:2). Es war das erwartete Stück Arbeit für den Zweiten, der sich mit sieben Punkten aus der englischen Woche im Aufstiegsrennen hält, auch wenn Trainer Giuseppe Brunetto davon nichts wissen will: "Es ist schön, dass wir oben dabei sind, mehr nicht." Er hatte sich knapp eine Stunde gedulden müssen, ehe sein Team aus der spielerischen Überlegenheit Zählbares machte: Ein Doppelschlag von Gjorgji Antoski und Marcel Wandinger (58./61.) brachte den VfL auf die Siegerspur, Joker Leon Heber sorgte acht Minuten vor dem Ende für die Entscheidung.

"Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesen-Kompliment aussprechen. Wenn du zwei Topspiele hinter dich bringst, ist es keine Kleinigkeit, die Spannung aufrechtzuhalten", lobte Brunetto. Die einzige Kritik, die er leise äußerte, galt der Präzision im ersten Durchgang, die für ihn "durchaus ausbaufähig gewesen ist". Seine Defensive kam beim sechsten Spiel in Serie ohne Gegentor gewohnt gut weg: "Was die Jungs da hinten abräumen, ist Klasse. Der Gegner war nicht so schlecht wie das Ergebnis und sein Tabellenplatz", sagte Brunetto, der sich aufs Topspiel am Ostermontag freut, wenn der Erste Friesdorf durch den VfL abgelöst werden könnte.

Bezirksliga: SV Bergisch Gladbach II — SV Schlebusch 3:3 (2:2). "Wir sind an unserer eigenen Unfähigkeit gescheitert", polterte Trainer Stefan Müller nach dem Remis im Nachbarschaftsduell. "Wenn du nach 20 Minuten 2:0 führst, darfst du so ein Ding nicht mehr herschenken." Sebastian Kügler (15.) nach Abschlag von Niklas Deimel und Serkan Özkan auf Vorarbeit von Niklas Schilling (18.) sorgten für vermeintlich klare Verhältnisse, bis nicht nur Müller "einen unerklärlichen Bruch nach einer halben Stunde ausmachte". Der Primus verlor den Faden, kassierte das 1:2 durch den Ex-VfLer Thomas Götz (32.) und das 2:2 per Strafstoß (42.), nachdem Dominik Dohmen nur noch ein Foul übrig geblieben war. "Wir haben uns in die Pause gerettet, das war eine Viertelstunde lang weniger als gar nix", monierte Müller.

Aus der Pause kamen die Gäste engagierter und verdauten gut, dass Kügler mit Zerrung raus musste und Tobias Balduan mit dem Krankenwagen abgeholt wurde: Der Routinier war mit Bergisch Gladbachs Keeper zusammengeprallt und hatte sich eine Platzwunde zugezogen, die genäht werden musste. Der für ihn eingewechselte Dennis Labusga erzielte das 3:2 nach Vorlage von Christopher Hinzmann (68.), bis zum Schluss aber gelang kein Treffer mehr. "Das ärgert mich sehr, weil wir ein halbes Dutzend Mal allein aufs Tor marschiert sind, aber die Dinger nicht gemacht haben", sagte Müller mit Verweis auf Möglichkeiten für Schilling, Özkan und Labusga. "Dann wirst du halt bestraft", kommentierte Müller den Ausgleich zu Beginn der (wegen Balduans Verletzung) langen Nachspielzeit, offiziell in der 90. Minute erzielt.

FC Leverkusen — FV Wiehl 2000 0:1 (0:1). Gut gespielt und dennoch verloren. So lautet das Fazit von Trainer Marcus Feinbier nach dem Spitzenspiel. "Die Mannschaft hat alles investiert und hätte mehr verdient gehabt. Sicherlich gab es einige Entscheidungen, die nicht glücklich für uns ausgegangen sind", sagte der Coach. Von Anfang an präsentierte sich die FCL-Truppe gewillt, endlich ein Topduell zu ihren Gunsten zu entscheiden. Doch die Begegnung war gerade eine Viertelstunde alt, als die Gäste jubelten. Nach Ballverlust und anschließendem Foul ging Wiehl durch einen sehenswerten Freistoß in Führung.

In der Folge erarbeiteten sich die Platzherren viele Chancen, doch es sollte nichts werden mit einem Torerfolg. Ayhan Atar vergab in Halbzeit zwei gleich zweimal freistehend. Ilyas Katar wurde ein Treffer aus angeblicher Abseitsposition verwehrt, und nach gut einer Stunde wurde er im Strafraum zu Fall gebracht. "Es gibt Schiedsrichter, die da auf Strafstoß entscheiden. Das ist aber leider im Moment das Glück, das uns fehlt", sagte Feinbier. Mittelfeld-Stratege Erkan Öztürk hatte noch per Kopf die Chance zum Ausgleich, doch sein Versuch wurde gerade eben so von der Linie gekratzt.

SV Bergfried Leverkusen — TuS Homburg-Bröltal 0:1 (0:0). Ein Leistungsunterschied zwischen dem Drittletzten und dem Vierten war über 90 Minuten nicht zu erkennen. Erst nach dem Schlusspfiff machten sich die unterschiedlichen Gemütslagen bemerkbar, als sich der Favorit über einen mehr als glücklichen Sieg freuen durfte. "Wir haben bis zum Schluss auf Sieg gespielt, und das hat sich leider nicht bezahlt gemacht", sagte Bergfrieds Trainer Karl Slickers. Seiner Mannschaft sei kein Vorwurf zu machen, die Spieler hätten alles versucht. Das Tor des Tages fiel in den letzten 60 Sekunden, als die Platzherren noch einmal alles nach vorne warfen. Ein Ballverlust im Mittelfeld, ein falsch positionierter Max Mozkus, ein chancenloser Sascha Mondorf — und die Gäste durften feiern.

In Halbzeit eins hatten sich beide Teams zunächst abgetastet. Nach einer halben Stunde bot sich Sascha Künzel die große Möglichkeit zur Führung, doch er schob den Ball nicht nur vorbei am Homburger Keeper, sondern auch am TuS-Kasten. "Wenn wir da in Führung gehen, nimmt die Begegnung sicher eine andere Richtung", meinte der Coach. Bis zur 70. Minute neutralisierten sich beide Teams, erst die konditionellen Defizite bei allen Beteiligten lockerten die Abwehrreihen und führten zu wesentlich mehr Strafraumszenen. Tim Bothe und Tunay Franques vergaben Gelegenheiten für die Gastgeber. "Der TuS hatte aber mindestens genau so viele Chancen wie wir", sagte Slickers und sprach von einem vollkommen ausgeglichenen Spielverlauf.

(RP)
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