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Leverkusen Schlacken-Anlage: Asche birgt Geld

Leverkusen · Verbrennen ist nicht gleich verschwenden: Die Avea jedenfalls begibt sich auf Schatzsuche im Müll. Sie holt künftig in Leverkusen auch aus der Asche ihrer Müllverbrennungsanlage noch verwertbare Teile heraus.

 Wertvoller Verbrennungsabfall: Die so genannte Rostasche filtert die Avea künftig in Leverkusen nach noch verwertbaren Teilen.

Wertvoller Verbrennungsabfall: Die so genannte Rostasche filtert die Avea künftig in Leverkusen nach noch verwertbaren Teilen.

Foto: Avea

bürrig/wiesdorf Die kommunale Leverkusener Müllfirma Avea will ihre "Rostasche" demnächst im Stadtgebiet aufbereiten. Bis dato werden die Abfälle, die durch die Verbrennung von Müll entstehen und Schlacke genannt werden, im oberbergischen Lindlar-Remshagen, genauer gesagt im Entsorgungszentrum Leppe, verarbeitet.

Diese Schlacke macht nach der Verbrennung rund ein Viertel des Gewichtes der ursprünglichen Abfallmengen aus — "das ist Asche, die überwiegend aus mineralischen Anteilen wie Sand, Glas, Keramik und Metallen besteht; alles Dinge, die eben nicht brennbar sind", erläutert Avea-Sprecher Claus-Dieter Steinmetz.

65 000 Tonnen dieser noch verwertbaren Asche fallen jährlich in den Avea-Öfen an. Die sollen gemeinsam mit den rund 20 000 Jahrestonnen aus den Sondermüllverbrennungsanlagen des Chemparkbetreibers Currenta und 110 000 Tonnen Verbrennungsschlacken von Entsorgungspartnern der Avea in Bürrig recycelt werden. Die Anlage wird eine Kapazität von 200 000 Jahrestonnen haben, dafür wird eine gut 2,1 Hektar große Fläche benötigt.

"In der Aufbereitungsanlage werden dann eisenhaltige und nichteisenhaltige Metallteile voneinander getrennt", berichtet Steinmetz. Die meisten sperrigen, eisenhaltigen Teile werden von Hand aussortiert. Dieser Grobschrott wird verkauft, "der Erlös kommt dem Gebührenzahler zugute", sagt der Avea-Sprecher. Zur Höhe des Gewinns möchte sich die Firma nicht in die Karten schauen lassen. Der Rest der Asche wird gemahlen, besitzt danach sehr gute bautechnische Eigenschaften und kann vielseitig verwendet werden beispielsweise beim Wegebau.

Claus-Dieter Steinmetz: "Um uns in Zukunft die knapp 53 Kilometer bis nach Lindlar zu sparen und weil Currenta mit seinen Standorten in Leverkusen, Dormagen und Uerdingen auch jede Menge Schlacke hat, wollen wir uns zusammentun und gemeinsam eine Aufbereitungsanlage bauen. Das ist einfacher und darüber hinaus auch umweltfreundlicher." Platzprobleme sieht die Avea nicht: "Die Anlage soll auf dem Deponiegelände zwischen der Currenta-Müllverbrennungsanlage und der A 59 gebaut werden." Kosten: fünf Millionen Euro.

(RP/rl)
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