Leverkusen Rote Rosen für faire Fahrer

Leverkusen · Um zum Schulstart für mehr Sicherheit auf Leverkusens Straßen zu sorgen, kontrollieren Polizei und Stadt stärker vor Schulen. Vor der Don-Bosco-Schule zählte die Polizei gestern drei Geschwindigkeitsverstöße.

 Der neunjährige Noel überreichte dem Fahrer des roten Pkw eine Rose für vorbildliches Fahrverhalten in der Tempo-30-Zone auf der Quettinger Straße.

Der neunjährige Noel überreichte dem Fahrer des roten Pkw eine Rose für vorbildliches Fahrverhalten in der Tempo-30-Zone auf der Quettinger Straße.

Foto: Uwe Miserius

Quettingen Die Zahl der Schulwegunfälle ist in Leverkusen stabil: Neun Kinder sind im vergangenen Jahr in Leverkusen auf dem Weg zur Schule verunglückt. Im ersten Halbjahr 2012 waren es vier Kinder, im Jahr 2011 fünf. Das ändert aber nichts daran, dass Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht bringen und vor dem Eingang aussteigen lassen, stets Schüler in Gefahr bringen.

Fahrer sensibilisieren

Um den Schulweg sicherer zu machen und Autofahrer für die Gefahr zu sensibilisieren, kontrollieren Polizei und Stadt den Verkehr vor Schulen zum Schulbeginn stärker als sonst. Gestern waren die Polizeibeamten in einer Tempo-30-Zone auf der Quettinger Straße unterwegs. "Wir achten besonders auf Verkehrsteilnehmer, die zu schnell fahren, ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt oder ihr Kind im Fahrzeug nicht gesichert haben", sagte Hans-Dieter-Husfeldt, Inspektionsleiter der Polizei Leverkusen. "Bei 90 Prozent der Schulwegunfälle werden Kinder verletzt, das macht uns betroffen", betonte Husfeldt. Binnen eineinhalb Stunden zählten die Polizeibeamten drei Verstöße. Ein Autofahrer war in der Tempo-30-Zone 24 km/h zu schnell. Dem Fahrer droht eine Anzeige. Zwei weitere Fahrer, die 15 km/h zu schnell fuhren, müssen mit einem Verwarngeld in Höhe von 30 Euro rechnen.

Doch es gab auch vorbildliche Autofahrer: diese wurden von den Viertklässlern der Don-Bosco-Schule mit einer roten Rose belohnt. Die Rosen wurden von der Verkehrswacht gesponsert. Zusätzlich bekamen die Fahrer einen Flyer mit der Aufschrift "Augen auf! Kinder sind überall" in die Hand gedrückt. Die Polizei erhofft sich bei den Eltern am Steuer dadurch eine nachhaltige Bewusstseinsänderung. Die neunjährige Celine war eine von 25 Hilfssheriffs, die gestern vor der Don-Bosco-Schule mit den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei reihenweise Autos anhielten. Als die Neunjährige einen Autofahrer herauswinkte, wunderte sich der Fahrer, dass er statt einem Knöllchen eine Rose in die Hand gedrückt bekam. "Vielen Dank", sagte Michael Höchst sichtlich erleichtert. "Ich finde die Aktion gut. Ich habe selbst drei Kinder und fahre im Bereich von Schulen immer besonders vorsichtig."

Auch die Stadt kündigte an, in den kommenden zwei Wochen vermehrt mit ihrem Radarwagen vor Schulen zu kontrollieren. "Und wir setzen verstärkt Personal für die Überwachung des ruhenden Verkehrs ein", kündigte Ingrid Samusch, Abteilungsleiterin des Fachbereichs Straßenverkehr bei der Stadt Leverkusen, an. "Viele Eltern parken mal eben auf dem Gehweg, um ihre Kinder aussteigen zu lassen und unterschätzen die Gefahr."

Claudia Kirchenkamp, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule, unterstützt die Aktion von Stadt und Polizei: " Verkehrserziehung ist immer Thema bei uns im Unterricht. Wir wollen die Kinder durch ständiges Wiederholen sensibilisieren." Außerdem sei die Schulleiterin immer mit den Eltern im Gespräch: "Wir machen die Eltern auf gefährliche Situationen aufmerksam", erzählte Kirchenkamp.

(RP/ac)
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