Leverkusen Ritter Bert, der Fleischeslustige

Leverkusen · Den Namen, dem ihm die KG Tafelrunde gibt, passt, findet Bert Emundts, frisch ernannter Ritter des Humors. Aber bitteschön nur deshalb, weil er Fleischermeister sei, sagt der Leverkusener. Der Ritterschlag erfolgt im Januar.

Eigentlich wollte er Flug- oder Schiffskapitän werden. Auch Ritter wäre nicht schlecht gewesen. Schon als Kind war er fasziniert von diversen Fernsehfilmen. Jetzt geht zumindest dieser Wunsch in Erfüllung: Der 64-jährige Bert Emundts, Chef der gleichnamigen Wiesdorfer Metzgerei, tritt die Nachfolge des Dezernenten und bisherigen Humorritters Marc Adomat an. Gestern lüftete Ordenskanzler Peter Seydel im Hotel Lindner das gut gehütete Geheimnis.

Er fühle sich "sehr geehrt", sagte Emundts, in einer Reihe mit seinen vielen prominenten Vorgängern zu stehen, und könne sich gut vorstellen, auch soziale Aufgaben zu übernehmen. Aber vor allem will er als "Bert, der Fleischeslustige" Freude in die Säle bringen und Spaß haben. Das ihm das gelingen wird, daran hat sein Vorgänger keine Zweifel. Adomat: "Er ist der richtige Mann. Mit ihm kommt Stimmung in jede Veranstaltung. Sicherlich wird er sogar den ein oder anderen Büttenredner in den Schatten stellen."

Keine Doppeldeutigkeiten, bitte

Seinen Ritternamen will Emundts nicht doppeldeutig verstanden wissen. Vielmehr soll er Hinweis auf seine mehr als 50-jährige Erfahrung als Fleischer sein. Und darauf, dass er seinen Beruf immer gerne, mit viel Fleiß und Idealismus, ausgeübt habe. Schon als Fünfjähriger stand er mit seiner Mutter im elterlichen Geschäft an der Mülheimer Straße in Leverkusen. "Wenn der Antriebsriemen für die Maschinen riss, dann musste ich schnell mit dem Fahrrad zum nächsten Sattler fahren. Dort wurde der Lederriemen geflickt und dann ging es auf schnellstem Wege zurück in die Metzgerei, damit weiter produziert werden konnte", erinnert sich der Fleischermeister.

Dass er, der nach eigenem Bekunden "stolz auf seine Stadt" ist, bislang noch kein öffentliches Amt angenommen habe, liege unter anderem daran, dass er keine Zeit gefunden habe. Sein Leben sei dadurch geprägt, dass er immer mit angefasst und von Kindesbeinen hart gearbeitet habe. Außerdem sei es mit dem seriösen Geschäft nicht zu vereinbaren gewesen. Heute sehe er die Sache gelassener, denn nun sei er überzeugt: "Wer feste arbeiten kann, kann auch Feste feiern."

Ritterschlag am 16. Januar 2011

Der feierliche Ritterschlag während der Kostümsitzung der KG Tafelrunde ist für Sonntag, 16. Januar 2011, um 17.15 Uhr, im Bayer-Casino geplant. Dabei sind unter anderem Marc Metzger, Brings, Guido Cantz, Martin Schopps und die Bläck Fööss – und natürlich Bert, der Fleischeslustige.

(RP)
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