Leverkusen Polizei lobt: alles friedlich, Stadt schleppt 35 Pkw ab

Leverkusen · Prinz Dieter III. und "sein" Festausschuss-Präsident Uwe Krause hatten ganz rote Wangen – gegen kurz nach 17 Uhr kamen die beiden vom Opladener Zoch und waren quasi immer noch vollgepumpt mit Glückshormonen. "Ein fantastischer Karnevalszug", schwärmte Seine Tollität. "Die Stimmung war unbeschreiblich. Viel besser als am Sonntag in Wiesdorf!"

 So wie diese beiden Fahrzeuge an der Auestraße mussten gestern 35 Autos am Opladener Zugweg abgeschleppt werden.

So wie diese beiden Fahrzeuge an der Auestraße mussten gestern 35 Autos am Opladener Zugweg abgeschleppt werden.

Foto: US

35 000 kleine und große Jecke hatten den Karnevalisten am Zochweg zugejubelt, nach Kamelle und Strüßjer verlangt. Und waren dabei ganz friedlich geblieben. Sehr zum Erstaunen von Udo Adämmer: "So etwas Ruhiges wie in diesem Jahr habe ich noch nie erlebt", konstatierte der Polizei-Einsatzleiter gegen 17.30 Uhr.

Keine einzige Schlägerei

Keinen einzigen Einsatz wegen Körperverletzung hatten die Beamten bis dahin zu verzeichnen. Allerdings auf dem Platz an der Aloysiukapelle alle Hände voll zu tun, damit es dazu auch erst gar nicht kommt. Adämmer: "Wir sind da mit einem Zug einer Hundertschaft unterwegs, also mit knapp 35 Mann nur in diesem Areal. Die Kollegen gehen offensiv auf die Jugendlichen zu, sprechen sie an – und das wirkt." Trotzdem: "Das ist die Klientel, die wir hier nicht haben wollen", meinte Krause. "Wir müssen mal sehen, wie wir das in den Griff bekommen." Ein 14-jähriges Mädchen wurde mit 1,3 Promille aufgegriffen und musste von ihrem Vater auf der Wache abgeholt werden. Zwei weitere völlig betrunkene Jugendliche (13 und 17) wurden vom Deutschen Roten Kreuz in die Klinik verfrachtet. Adämmer: "In Hitdorf hatten wir drei Mädchen, die sich bewusstlos getrunken hatten."

Sicherheitsleute auf Schnapssuche

Der von der Stadt engagierte Sicherheitsdienst habe in Opladen gerade auf diese Problematik ein besonders wachsames Auge gehabt. Adämmer: "Die haben viele Jugendschutz-Kontrollen durchgeführt und auch den einen oder anderen Schnaps weggeschüttet. Das war sehr gut." Insgesamt 35 Autos ließen die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes abschleppen, weil sie dem Zug im Weg standen. "Das ist viel", kommentierte Krause kopfschüttelnd.

Seine Tollität, dem der linke Arm vom Kamellewerfen schmerzte, konnte sich gar nicht mehr einkriegen: "Die Stimmung war so super – am besten war die Kölner Straße, weil es bergab geht und man so den besten Blick auf all die Jecken hat." Auch die Familienstraße (Kanalstraße) habe sich bewährt. Ärgerlich seien aber, so Krause, die Erwachsenen, die den Kindern die Sachen weggrabschen. "Da müssen sich alle mal selbst überprüfen, ob das so okay ist."

(RP)
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