Leverkusen Neues Jamaika-Plus-Bündnis nimmt langsam Gestalt an

Leverkusen · Offiziell wollen alle noch nicht so recht mit der Sprache heraus. Intern sind die Gespräche aber bereits weit fortgeschritten: Ein neues Jamaika-Plus-Bündnis nimmt langsam Gestalt an - nur dass das Plus in diesem Fall nicht mehr von den Unabhängigen gebildet würde. Die flogen bei der Kommunalwahl am 25. Mai mit 0,7 Prozent aus dem Stadtrat

Leverkusen: Neues Jamaika-Plus-Bündnis nimmt langsam Gestalt an
Foto: Op Plus/Grafik Stadt/Wahl-App

An ihre Stelle rücken soll die mit 5,3 Prozent ausgestattete Wählergemeinschaft OP plus um Markus Pott, der seinen Wahlkreis in Opladen-Mitte sogar gegen SPD und CDU direkt holte.

Die Gespräche mit ihm und seinen Mitstreitern - das sickert immer wieder aus Kreisen der bisherigen Ratsmehrheit durch - sollen bisher harmonisch und hochkonstruktiv verlaufen sein. Ein Bündnis aus CDU, Grünen, FDP und OP plus könnte mit einem Vorsprung von zwei Sitzen operieren.

Gleichwohl wollen die Christdemokraten noch in dieser Woche auch mit der SPD sprechen - nicht um ein Bündnis auszuloten, sondern um einen Abstimmungsmarathon in der konstituierenden Ratssitzung am Montag zu vermeiden. Denn es gilt, Plätze in den städtischen Gremien zu besetzen - da will man sich auf eine möglichst unproblematische Verteilung einigen.

Kurz vor dem Vollzug stand gestern Abend die geplante gemeinsame Stadtratsfraktion von FDP und Manuel Lindlar (LEV-Partei). Die Liberalen, die nach der 3,8-Prozent-Klatsche nur noch mit zwei Mitgliedern im neuen Rat vertreten sind, könnten durch die Kooperation mehr Ausschüsse besetzen und bekämen höhere Aufwandsentschädigungen. "Wir sind uns mit Herrn Lindlar einig, wollen uns aber noch das OK in der Vorstandssitzung holen", kündigte die bisherige Fraktionschefin der Liberalen, Dr. Monika Ballin-Meyer-Ahrens, an.

Weitaus komplizierter gestalteten sich da in den vergangenen Tagen die Abstimmungen zwischen Linken und Piraten, die über eine insbesondere von der linken Spitzenkandidatin Nicole Kumfert (ehemals Grüne) propagierte gemeinsame Fraktion nachdenken. Doch schon ein erstes Treffen geriet zum Zankapfel mit aufwändigem Mailverkehr, weil der zweite Linken-Ratsherr nicht zu dem Gespräch vorgesehen war.

Ein Bündnis mit den Linken spräche nach Auffassung von Spitzen-Piraten auch gegen die gerade erst erfolgreich vorbereitete Allianz mit dem Ratsherrn Uwe Bastian (ehemals Freie Wähler). Der laufe Gefahr, aufgrund der andauernden Anfeindungen seiner ehemaligen Mitstreiter zu einer Art "Persona non grata" zu werden.

(RP)
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