Opladen Max (8) beschenkt den Tierpark

Opladen · Weil ihm die Bewohner des Tierparks Reuschenberg am Herzen liegen, schritt Grundschüler Max Sarembe zur Tat. Er verzichtete auf seine Geburtstagsgeschenke und sammelte stattdessen 150 Euro für den Erhalt des Parks.

"Ich besuche am liebsten die Ziegen", erzählt Max Sarembe. Der Achtjährige verbringt gerne Zeit im Tierpark Reuschenberg. Und dann sucht er zunächst Blätter, um damit die Ziegen zu füttern, die längst am Zaun stehen, wenn sich Besucher nähern. Max ist auch emsiger Radio-Hörer. Oftmals, wenn er in seinem Zimmer spielt oder etwas bastelt, läuft dabei das Rundfunkprogramm, das er offenbar aufmerksam verfolgt. Jedenfalls hat er auf diese Weise davon erfahren, dass es um die Zukunft des Tierparks, der für viele Familien ein festes Ausflugsziel ist, nicht so rosig bestellt ist.

Im Radio hörte er, dass die städtischen Zuschüsse gestrichen wurden und das Fortbestehen nur durch Sponsoren und Spender möglich ist. Max war sofort entschlossen zu helfen, so weit es für ihn möglich ist. "Als wir letztens mit dem Auto vorbei fuhren, meinte Max, dass er einen Teil seines Taschengeldes für den Tierpark hergeben will", erzählt Mutter Dagmar Sarembe. Nur kommen da verständlicherweise keine großen Summen zusammen. Denn der Grundschüler kann nur über zwei Euro pro Woche verfügen. "Die spare ich meistens", versichert er. In Süßigkeiten jedenfalls setzt er seine Barschaft nur selten um. Die Mutter brachte ihn auf die Idee, dass man sich ja zum Geburtstag auch Geld für einen guten Zweck wünschen könne. Und die nahm Max sofort auf. Bereits am 11. Dezember ist er acht Jahre alt geworden. Weil jedoch im Advent zu viel los war, wurde zunächst nur mit der Verwandtschaft gefeiert. Den Kindergeburtstag holte die Familie allerdings zwischen Weihnachten und Neujahr nach. Max hatte dazu fünf Freunde eingeladen, und seine beiden älteren Geschwister waren ebenfalls mit von der Partie. Wenn er nach seinen Wünschen gefragt wurde, nannte er kein lang ersehntes Spielzeug, sondern erzählte allen Freunden, dass er am liebsten Bares haben möchte — für den Tierpark Reuschenberg.

Verwundert hätte eigentlich niemand reagiert, meint der Achtjährige ganz gelassen, alle hätten sich dran gehalten. Ganz leer ist Max trotzdem nicht ausgegangen. Es gab das ein oder andere Spielzeug als Beigabe. "Einige Mütter hatten schon etwas eingekauft", weiß seine Mutter. Als sie von der Spendenaktion hörten, hätten sie trotzdem noch etwas in den Umschlag gesteckt. Die 150 Euro, die Max nun gesammelt hat, lieferte er im neuen Jahr direkt im Tierpark Reuschenberg ab.

(RP)
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