Leverkusen Marewski an der Kasse - ein voller Erfolg

Leverkusen · Zur Wiedereröffnung des modernisierten Lidl-Marktes in Rheindorf nahm der Bürgermeister hinter der Kasse Platz - für den guten Zweck.

 Beim Kassieren war auch noch ein Lächeln drin: Bürgermeister Bernhard Marewski zog gestern in Rheindorf Ware für den guten Zweck über den Scanner. Die Einnahmen gehen an die Tafel. Reiner Endlein (r.) vom Vorstand freute das.

Beim Kassieren war auch noch ein Lächeln drin: Bürgermeister Bernhard Marewski zog gestern in Rheindorf Ware für den guten Zweck über den Scanner. Die Einnahmen gehen an die Tafel. Reiner Endlein (r.) vom Vorstand freute das.

Foto: Miserius

Etwas mulmig war es Bürgermeister Bernhard Marewski zu Mute, als er sich hinter die Kasse des Lidl-Marktes in Rheindorf setzte. Gestern feierte der Discounter nach 16 Monaten Bauzeit die Wiedereröffnung. Und es wurde voll. So kam auch ein erfahrener Politiker ins Schwitzen.

1371 Quadratmeter ist der Markt an der Elbestraße groß. Gut 16 Wochen ist es her, dass die Waren noch auf weniger als 1000 Quadratmetern angeboten wurde. Marktleiter Patrick Flottmann freute sich über die vollen Gänge und den Umbau. "Die hohen Decken ermöglichen es, weit zu sehen - das Einkaufserlebnis ist insgesamt angenehmer", erläuterte der 38-Jährige.

Währenddessen stand Bürgermeister Marewski an eine Scheibe gelehnt bei den Kassen. Um das Kassieren zu studieren, war er extra früher gekommen. Schließlich hatte Marewski noch nie hinter einer solchen gesessen. "Ich hoffe, die Kunden sind geduldig mit mir", sagte er. Ohnehin bekundete er, sei er jemand, der dem Personal immer Verständnis entgegenbringe. "Man merkt ja, wie viel Stress es für die Mitarbeiter ist", erläuterte der 70-Jährige. Schon kurz darauf muss er selbst ran.

Noch eben ein wenig den Stuhl gerichtet, schon lief das Kassenband an. Recht schnell fand sich der Bürgermeister zurecht - und das, obwohl er keine Zeit zum Üben hatte. Zugegeben, anfangs hatte der Familienvater ein paar Probleme, den Strichcode und die Geldfächer zu finden. Dann aber kam er flott in den Rhythmus. Lob gab es von höchster Stelle: 40 Jahre sitzt Monika Stechemesser-Schiekel hinter den Marktkassen der Republik. "Er macht das perfekt - es gibt nichts zu beanstanden", merkte sie an. Hilfe bräuchte Marewski zum Beispiel nur bei Gemüsecodes. "Das kann er aber auch nicht wissen."

Aus 17 wurden nun 29 Mitarbeiter. Ziel sei es, jeden Markt auszubauen und zu modernisieren, erläuterte Portfoliomanagerin Nadine Frings. Dass es dieser Markt wurde, ist dabei kein Zufall. "In Rheindorf-Nord sind wir Hauptversorger - und der Markt entwickelt sich positiv", sagte sie. Währenddessen war die Schicht des Bürgermeisters nach gut 30 Minuten zu Ende gegangen - und eigentlich war er schon aufgestanden, da rief Sohn Benedikt aus der Schlange: Er wolle auch bei seinem Vater einkaufen. Also kehrte Marewski auf seinem Kurzzeit-Arbeitsplatz zurück und kassierte noch drei Kunden ab.

"Ich bin ziemlich ins Schwitzen gekommen", gab er lachend zu. Das Lob seiner Unterstützerin war jedoch keineswegs zu voreilig. Denn in der halben Stunde hatte er immerhin 570 Euro abkassiert. Darüber konnte sich auch die Leverkusener Tafel sehr freuen, zu deren Unterstützung der Bürgermeister sich als Kassierer betätigte. Sie erhielt vom Discounter aufgerundet 1000 Euro. Der zweite Vorsitzende der Tafel, Reiner Endlein, nahm den Scheck freudig entgegen.

(RP)
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