Proklamation Thorsten I. hat jetzt die Macht

Leverkusen · Bei der Prinzenproklamation im Forum waren die Jecken in bester Stimmung. Das Narrenoberhaupt zeigte sich selbstbewusst.

 Nachdem Prinz Thorsten I. von Bürgermeisterin Eva Lux Kette und Zepter erhalten hatte, überreichte er seinerseits noch Geschenke: ein T-Shirt, eine Klimmzugstange und eine Matte.

Nachdem Prinz Thorsten I. von Bürgermeisterin Eva Lux Kette und Zepter erhalten hatte, überreichte er seinerseits noch Geschenke: ein T-Shirt, eine Klimmzugstange und eine Matte.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Feierlich wurde Thorsten Klatt am Samstagabend vor den Augen seines närrischen Volkes in das neue Amt als Prinz Thorsten I. eingeführt. Im Forum warnte das frisch proklamierte Karnevalsoberhaupt die Stadtspitze, ihm am besten jetzt schon den Rathausschlüssel auszuhändigen, um die Schmach zu vermeiden: „Sonst werde ich Sie an Weiberfastnacht mit meiner Kampferfahrung schnell auf die Matte legen müssen.“

Sichtlich aufgeregt, aber nicht minder euphorisch präsentierte sich der 47-jährige Schlebuscher Jung am Abend den Leverkusener Jecken. Festen Schrittes betrat er in Begleitung seiner Adjutanten Manfred Schminkel und Dieter März sowie seiner Töchter Janice und Tabeah, die den Vater während der Session als Paginnen begleiten werden, die Bühne und ließ sich von der bestens aufgelegten Menge feiern.

Weil Oberbürgermeister Uwe Richrath kurzfristig ausfiel, sprang Landtagsabgeordnete und stellvertretende Bürgermeisterin Eva Lux ein und überreichte dem neuen Prinzen mit Zepter und Kette die Insignien der Macht. Den Rathausschlüssel aber gebe es an diesem Abend noch nicht. „Den müsste er sich erst noch erarbeiten“, sagte Lux. Wegen seiner „chemisch-magischen Fähigkeiten“ könnte sich der Kämmerer den neuen Prinzen als Praktikanten vorstellen. „Prinz Thorsten ist nämlich Labor-Techniker bei Lanxess, das heißt, er rührt Flüssigkeiten und Stoffe zusammen, und am Ende kommt ein neues Produkt dabei heraus. Das ist ungefähr so wie bei Harry Potter, nur ohne Zauberspruch.“

Als mittelalterlicher Alchimist, der Steine zu Gold verwandele, wäre Prinz Thorsten bei der Stadtspitze besonders gern gesehen. „Die ersten Teile der Rheinbrücke sind ja schon abgerissen, Steine hätten wir also genug. Wenn er sein Praktikum beendet, müssten wir mehr Gold in der Stadtkasse haben als Monheim.“

Aber auch als reiner Karnevalsprinz gebe Thorsten I. eine gute Figur ab: „Sehen Sie sich allein mal die Spannweite der Arme an. Damit wirft er die Kamelle glatt bis über den Rhein nach Merkenich.“

Nicht nur Lux und Festausschuss-Präsident Uwe Krause sind vom neuen Narrenführer überzeugt. Auch Thorsten I. behauptete selbstbewusst, das bessere Stadtoberhaupt zu sein: „Schaut mich doch einfach an, das sagt doch schon alles. Ich bin groß, sportlich und durchtrainiert, gebildet, fleißig – einfach besser.“ Und der OB habe ihm ohnehin nichts entgegenzusetzen: „Der Campus und die Neue Bahnstadt sind immer noch nicht fertig, es gibt kein Geld für ein ordentliches Parkhaus am Bahnhof Opladen, die Verkehrsprobleme in der Stadt sind nicht gelöst. Und sportlich macht der Tabellenplatz in der Bundesliga das Elend deutlich.“

Mit Spaß und Elan und getreu seinem Prinzenmotto „Lass uns das Leben fiere“ nehme er die Dinge nun selbst in die Hand.

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