Leverkusen Hitdorf: Es gibt noch viele Ideen

Leverkusen · Dauerbrenner Verkehrssituation in Hitdorf: Die Bürgerversammlung der Ratsmehrheit (CDU, FDP, Grüne, Freie Wähler) am Mittwochabend stieß auf große Resonanz. Es gab viele Fragen und Vorschläge.

Eigentlich sollte zum Thema alles gesagt sein. Doch das Interesse und die vielen Wortmeldungen der über 200 Zuhörer in der Stadthalle Hitdorf belegten, dass es immer noch viele Ideen gibt, die man bei der optimalen Verkehrsführung in dem Leverkusener Stadtteil am Rhein bedenken und berücksichtigen sollte. Zu der Versammlung hatte das Ratsbündnis "JamaicaPlus" eingeladen.

Christian Syring, Abteilungsleiter für die Verkehrsplanung im Leverkusener Rathaus, machte sich eifrig Notizen. Ebenso wie die vier Ratherren Walter Hebbel (CDU), Gerd Wölwer (Grüne), Wolfgang Blümel (FDP () und Thomas Wolf (Freie Wähler) des Mehrheitsbündnisses "Jamaika Plus" auf dem Podium und die wie Verkehrsplaner Syring den Stand der Dinge erklärten und zu Fragen der betroffenen Bürger von der Hitdorfer und der Ringstraße Stellung nahmen.

Grüne Zuversicht

Am meisten Zuversicht verbreitete dabei der Grünen-Vertreter Wölwer: Er rechnet damit, dass in drei bis spätestens fünf Jahren die Verkehrssituation in Hitdorf durch den Ausbau der beiden Straßen endlich entspannter sein dürfte. Als grundlegendes Problem wurde dabei erneut deutlich, dass rund 90 Prozent der täglich rund 20 000 Autofahrten von den Hitdorfern selbst verursacht werden. Wobei sich diese Zahl durch die neuen Baugebiete in den nächsten Jahren eher noch erhöhen dürfte.

Und hierzu kamen auch die meisten Vorschläge, wie man diese Belastung verringern könnte: Durch bessere Fuß- und Radwege, durch ein weiteres Lebensmittelgeschäft im westlichen Ende des Stadtteils beispielsweise, durch die entsprechende Programmierung von Navigationsgeräten, womöglich auch durch eine neue Stichstraße von der Langenfelder Straße zu den Neubaugebieten. Doch beim Thema neue Straßen machten die Ratsherren Wölwer und Paul Hebbel (CDU) den Zuhörern wenig Hoffnung. Wölwer: "Wenn wir ein solches Thema anpacken, dann wird es in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nichts mit einer verkehrlichen Entlastung." Hebbel: "Eine neue Zufahrtsstraße müsste die Stadt selbst bezahlen." Und bei der dann doch eher geringen Benutzung wäre das nicht zu rechtfertigen.

Ebenso wie die von der Bürgerliste erneut ins Spiel gebrachte "Große Lösung Bernsteintrasse", eine komplett neu zu bauende weiträumige Umgehungsstraße, sich nicht realisieren lässt. Wölwer warnte sogar davor, hier einem "Phantom" nachzujagen: "Das würde nur Verkehr von der Autobahn A 59 auf eine neue Straße in einem heute wertvollen Naherholungsgebiet umleiten."

Wenig Kritik am neuen Konzept

Somit steckt die weitere Planung wohl eher noch im Detail der beiden betroffenen Durchgangsstraßen; denn grundsätzlich gab es am Konzept wenig zu bemängeln. Beispielsweise sollte aber bedacht werden, dass es einen Engpass an der Ringstraße gibt, wenn die Eltern morgens ihre Kinder zu einem der beiden Kindergärten bringen. Bis zu vierzig Fahrzeuge auf einmal will hier ein Anwohner gezählt haben.

Die vielleicht einfachste Lösung: Die beiden Kindergärten beginnen zu etwas unterschiedlichen Zeiten, oder es wird ein Fahrdienst organisiert. Verkehrsplaner Syring machte noch einmal deutlich, dass weitere Vorschläge willkommen seien; denn man müsse jetzt überlegen, wie man den Verlauf der beiden Straßen genau gestallten sollte.

Damit wurden die Hitdorfer von Katrin Rehse, der Chefredakteurin von Radio Leverkusen, die die Moderation übernommen hatte, nach über dem zweistündigen Informations-, Meinungs- und Gedankenaustausch entlassen. Mit dem Gefühl, dass sich in nun absehbarer Zeit tatsächlich etwas tun werde.

(RP)
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