Leichlingen Verkehr Hülstrung: Anwohner besorgt

Leichlingen · Der geplante Umleitungsverkehr der Kanalbaustelle Kirchstraße, der ab Januar über die Bergstraße/Hülstrung geführt werden soll, hat viele Anwohner beunruhigt. Sie beklagen eine "Fahrbahnverbreiterung". Die Stadt betont, bestmöglich geplant zu haben – und verspricht einen Gehweg.

Christian Kegel ist Vater zweier Kinder und Besitzer eines Autos, mit dem er frühmorgens von seinem Haus in Hülstrung aus zum Bahnhof fährt. Dort holt seine Frau es später wieder ab, nachdem sie Justus (fünf Jahre) und Vincent (zweieinhalb) an der Kita Flohkiste abgeliefert hat – zu Fuß. Genau dieser Fußweg bereitet den Kegels momentan einige Sorgen, und nicht nur ihnen, wie der 39-Jährige gegenüber unserer Zeitung berichtet. "Hier in der Siedlung leben um die 20 Kinder zwischen einem und neun Jahren", sagt er. Viele von ihnen müssten, wie seine Söhne auch, immer wieder zu Fuß die Bergstraße/Im Steingraben hinunter, wenn sie in Richtung Stadt wollten. "Und das", sagt Kegel, "ist richtig gefährlich."

"Fahrbahn ist verbreitert"

Denn vor allem um Bussen gefährliche Begegnungen zu ersparen, die die nächsten Monate während der kanalbau-gesperrten Kirchstraße über die Bergstraße umgeleitet werden, hat die Stadt Leichlingen in enger Absprache mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowohl eine Verkehrsführung mit Baustellenampel durchgesetzt, als auch die Ausweichmöglichkeiten verbessert. "Die gelben Markierungen zeigen, dass die Fahrbahn verbreitert wurde", beklagen Kegel und die Nachbarn. "An der Haltelinie der zukünftigen Ampel hat man die gelbe Fahrbahnrandmarkierung bis an den Rand der befestigten Straße rausgezogen – sprich bis an den Fuß der steilen Böschung. Wenn man da als Fußgänger der Regel gemäß links dem Fahrzeugverkehr entgegen geht, müsste man sich quer durch diese Böschung drücken. Da kommt keiner mehr vorbei." Mit seinem Fotoapparat hat der Anwohner Begegnungsverkehr dokumentiert. "Diese Verbreiterung nimmt dem rasanten Autofahrer doch jede Hemmung, die unscheinbare weiße Linie zu überfahren und somit Passanten jenseits der Linie beachtlich zu gefährden", sagt er. Eine Kritik, die Jürgen Krey so nicht nachvollziehen kann. "Wir haben alles getan, was möglich war", betont der städtische Verkehrsexperte. Im Kurvenbereich seien diverse sichtbehindernde Gehölze entfernt worden, damit Fußgänger Fahrzeuge schon früh sehen könnten. Auch werde die Baustellenampel dafür sorgen, dass immer nur ein Teil der Fahrbahn genutzt werde. Es bleibe Platz für Fußgänger – "die unterhalb Hülstrung während der Baustellenphase aber dann auf der rechten Seite gehen müssen", kündigt Jürgen Krey an.

Dieser Teil der Straße sei nun mal einer, auf dem es keinen Gehweg gebe. Aber das soll sich künftig ändern, wie Krey betont. "Wir haben in enger Abstimmung mit dem Kreis, der ja für Teile der Straße zuständig ist, durchgesetzt, dass wir nach dem Ende der Baustelle von Hülstrung aus bis runter zur Hauptstraße einen etwa einen Meter breiten Gehweg bauen können."

Bis es soweit ist, müssen sich die Hülstrunger aber wohl auf eine längere "Durststrecke" gefasst machen. Denn die Verkehrsumleitung ist auf Monate angelegt. Die Kegels und andere werden auf dem Weg zu Kita und Co. also wohl auch künftig ein mulmiges Gefühl haben.

(RP)
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