Leichlingen Realschule vor dem Aus

Leichlingen · Die im Stadtrat anstehende Entscheidung für die Sekundarschule wird von Realschulleiter Martin Kayser akzeptiert.

 Realschulleiter Martin Kayser verspricht, dass alle jetzigen Realschüler "bei ihm" noch ihren Abschluss machen können.

Realschulleiter Martin Kayser verspricht, dass alle jetzigen Realschüler "bei ihm" noch ihren Abschluss machen können.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Die radikale Änderung der Schullandschaft in Leichlingen ist so gut wie beschlossene Sache: Die Sekundarschule soll bereits zum Schuljahr 2015/16 eingeführt werden. Dies bedeutet aber auch das Aus für die Realschule. Anders als in vielen sonstigen Städten gibt es aber bei der Realschule Leichlingen keinen Sturm der Entrüstung über die geplante Auflösung: Das betont zumindest Realschulleiter Martin Kayser auf Nachfrage der RP.

Er selbst und "sein" Kollegium akzeptierten die geplante Einführung der Sekundarschule, sagt Kayser. Er sei schließlich in die Entscheidungsfindung im Arbeitskreis Schule mit eingebunden gewesen: "Wir haben dargelegt, was wir als Realschule leisten können, aber die Mehrheit hat sich eben für die Sekundarschule entschieden", sagt Kayser lakonisch.

Ihm sei allerdings bewusst, dass die Sekundarschule eine ganz andere und neue Schulform sei, für die sich demzufolge auch alle jetzigen Realschulehrer ganz neu um eine Anstellung bewerben müssten. Was aus ihm dabei werde, darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht, sagt der junge Schulleiter. Es sei aber wegweisend, dass in dem Gremium für die Erarbeitung des pädagogischen Konzeptes für die neue Schule auch bereits fünf Lehrer der Realschule mitwirken werden. "Unsere Realschule wird aber noch sechs Jahre bestehen. Alle Schüler, die jetzt die Realschule besuchen, können hier noch ihren Abschluss machen. Der ist auf jeden Fall gesichert", betont Kayser.

Die Realschule werde ebenso geregelt auslaufen wie die Hauptschule Leichlingen. Laut Kayser gibt es auch aus der Elternschaft kaum Fragen, Kritik oder Sorgen, die vorgetragen werden, seitdem die Auflösung der Realschule publik geworden ist. "Vielleicht liegt die allgemeine Akzeptanz der Sekundarschule einfach daran, dass wir in Leichlingen alle mit einbezogen haben. Auch die Elterschaft war von Anfang an der Entscheidung beteiligt", erinnert Kayser.

Übrigens ähneln sich die pädagogischen Konzepte für Sekundarschulen in den Orten, wo sie bereits genehmigt worden sind, in einem Punkt grundlegend. Es gibt generell zwei Differenzierungsbereiche, die in unterschiedliche Richtungen führen, aber durchlässig sind: den technisch-praktischen Bereich, der auf eine Duale Berufsausbildung abzielt und den wissenschaftlich-sprachlichen Bereich mit der Ausrichtung auf Abitur und Studium.

"Solch eine Differenzierung bis in die Hauptfächer hinein ist aber bei der Realschule nicht möglich", gibt Kayser zu. Es gebe zwar Wahlpflichtfächer, aber auch die jetzt bereits in die Realschule integrierten potenziellen Hauptschüler müssten nach den Realschulbedingungen unterrichtet werden. "Das bedeutet konkret, dass auch diese Schüler ab der sechsten Klasse Französisch lernen, was es in der Hauptschule bekanntlich nicht gibt."

(RP)
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