Aus Leverkusen meldete sich der dortige CDU-Ratsherr und Schulpolitik-Experte Bernhard Marewskii zu Wort. Er betont: "Meine (bereits früheren) Recherchen zur Haltung der GEW in NRW haben ergeben, dass der Eindruck, den Herr Ferrari offenbar erwecken will, nicht den Tatsachen entspricht."

Die Gewerkschaft stehe — unabhängig der Haltung zur Gesamtschule — unter dem Gesichtspunkt "Längeres gemeinsames Lernen" einwandfrei gleichermaßen auch zur Sekundarschule. Die GEW verweise wörtlich darauf, "dass die neue Schulform alle Bildungswege offenhält. Dies geschieht durch gymnasiale Standards und die zwingende Kooperation mit einer gymnasialen Oberstufe."

"Wie Hauptschule und Realschule bisher umfasst das Angebot der Sekundarschule die Schuljahre fünf bis zehn; das Erreichen höherer Bildungsabschlüsse wäre nur mit einem Schulwechsel erreichbar", hatte Ferrari bemängelt. Eine Gesamtschule sei die bessere Alternative.

Marewski hält dagegen, dass "eine Sekundarschule sich im Sekundarbereich strukturell von einer Gesamtschule unterscheidet, ist unrichtig". Einer Sekundarschule fehle lediglich eine eigene gymnasiale Oberstufe, deren Anbindung aber schon bei der Schulgründung verbindlich mit einer Kooperation einer vorhandenen gymnasialen Oberstufe (das könnte ein Gymnasium, ein Berufskolleg, eine Gesamtschule sein) geregelt werde.

Die Leichlinger Entscheidung für eine Sekundarschule sei absolut nachzuvollziehen, sagt Marewski: "Was sollte auch eine mini-gymnasiale Oberstufe einer Gesamtschule mit der gleichen Verbindlichkeit der Curricula wie in dem direkt daneben liegenden Gymnasium?"